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Aktuelles Stoffstrombild für PVC in Deutschland

Seit 30 Jahren engagieren sich Unternehmen der PVC-Branche vom Rohstoff- und Additiv-Hersteller über den Verarbeiter bis zum Recycler für Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz sowie die Wiederverwertung von PVC-Produkten. In einer Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungen trägt der Werkstoff PVC zudem zur Energie- und Ressourcenschonung bei. Die lange Nutzungsdauer der Produkte, insbesondere in hochwertigen Bauanwendungen wie Bodenbeläge, Fensterprofile und Dachbahnen, sowie der steigende Einsatz von Rezyklaten spielen dabei eine wichtige Rolle. Im Auftrag von AGPU und PlasticsEurope Deutschland hat die Conversio Market & Strategy GmbH im Rahmen einer Studie die deutsche PVC-Branche genau unter die Lupe genommen. Damit verfügendie Unternehmen der PVC-Wertschöpfungskette erneut über ein aktuelles Stoffstrombild ihres Werkstoffs. Die letzte Studie wurde für das Jahr 2013 erstellt.

Die Ergebnisse der Studie „Analyse der PVC-Produktion, Verarbeitungs-, Abfall- und Verwertungsströme in Deutschland 2017“ zeigen, dass hierzulande 1,84 Millionen Tonnen PVC, darunter 249.000 Tonnen PVC-Rezyklate, zu Halbzeugen und Endprodukten verarbeitet wurden. Der Bausektor ist hier der dominierende Bereich mit einem Anteil von über 70 Prozent. Damit trägt der Rezyklatanteil bereits heute mit 13,5 Prozent zur verarbeiteten Gesamtmenge bei. PVC-Rezyklate flossen insbesondere in langlebige Bau-Anwendungen sowie die Bereiche Gartenbau und Landwirtschaft.

Die PVC-Abfallmenge stieg im Vergleich zum Jahr 2013 um sieben Prozent auf jetzt 694.000 Tonnen. Ursächlich hierfür ist vor allem, dass im Laufe der Zeit vermehrt langlebige Produkte in den Abfallstrom gelangen. Auch die Verwertungsmenge nahm im Vergleichszeitraum zu: So wurden 2017 687.000 Tonnen PVC verwertet (2013: 639.000 Tonnen). Aufgeschlüsselt nach Verwertungsformen teilt sich diese Menge in Deutschland wie folgt auf: 37 Prozent des PVC-Abfalls wurden werkstofflich und 62 Prozent unter Energierückgewinnung verwertet.

„Immer effektivere Verfahren und eine breitere Akzeptanz für Produkte mit Rezyklaten sorgen für die Zunahme der werkstofflichen PVC-Verwertung. So trägt der Werkstoff auch hier erheblich dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und die ambitionierten Recyclingziele des europäischen PVC-Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus® zu erfüllen“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann.

Über die Studie
Für die Studie mit dem Titel „Analyse der PVC-Produktion, Verarbeitungs-, Abfall- und Verwertungsströme in Deutschland 2017“ wurden mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung befragt sowie amtliche und weitere Statistiken herangezogen. Erstellt wurde die Studie im Auftrag von AGPU und PlasticsEurope Deutschland durch die Conversio Market & Strategy GmbH. Die Studie kann auf Anfrage bei der AGPU bezogen werden.

Neue Consultic-Studie zum Kunststoff-Stoffstrombild in Deutschland

Die stoffliche und energetische Verwertung von gebrauchten Kunststoffen funktioniert in Deutschland auf sehr hohem Niveau und wird immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Dies zeigen die Ergebnisse der jetzt erschienenen Studie „Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland 2015″.

Die wesentlichen Daten der Studie für das Jahr 2015: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 18,5 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt. Im- und Export bereinigt wurden zur Her­stellung von Kunststoffprodukten 12,1 Millionen Tonnen verwendet. Die Kunststoffabfallmenge betrug im gleichen Jahr 5,9 Millionen Tonnen. Mehr als 99 Prozent davon wurden wie folgt verwertet: 45 Prozent werkstofflich, ein Prozent rohstofflich und 53 Prozent energetisch. Die Studie belegt damit erneut, dass im Bereich der Kunststoffverwertung die etablierten Marktstrukturen funktionieren und zukunftsfähig sind. So erklärt sich auch die signifikante Zunahme des werkstofflichen Recycling bei gleichzeitigem Rückgang der energetischen Verwertung.

Die in der Branche als „Consultic-Studie“ bekannte Erhebung wird alle zwei Jahre durchgeführt und liefert seit 1998 belastbare Zahlen und Fakten zu Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen. Auftraggeber sind die BKV GmbH, PlasticsEurope Deutschland e.V., der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA sowie die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.

Gemeinsam mit PlasticsEurope Deutschland und dem BKV erstellt die AGPU seit vielen Jahren in größeren Abständen eine Consultic-Studie für den Werkstoff PVC. Damit verfügt die Branche auch über ein Stoffstrombild ihres Werkstoffs nach der gleichen Methodik.

Aktuelles Stoffstrombild für PVC

Neue Consultic-Studie zu PVC belegt sehr hohe Verwertungsquote.

PVC ist ein etablierter und bewährter Kunststoff, der seit langen Jahren in einer Vielzahl unterschiedlichster Anwendungen zum Einsatz kommt, vor allem im Baubereich. Nun hat die Consultic GmbH im Auftrag von PlasticsEurope, AGPU und BKV im Rahmen einer speziellen Studie die PVC-Branche in Deutschland genau unter die Lupe genommen. Damit verfügt die Branche über ein aktuelles Stoffstrombild ihres Werkstoffes.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Analyse der PVC-Produktion, Verarbeitungs-, Abfall- und Verwertungsströme in Deutschland 2013“: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 1,8 Millionen Tonnen PVC hergestellt. In die Verarbeitung hierzulande flossen rund 1,6 Millionen Tonnen. Die PVC-Abfallmenge lag bei 650.000 Tonnen, die Verwertungsquote erreichte 99 Prozent. Bezogen auf den Gesamtabfallstrom wurden 37 Prozent werkstofflich, knapp ein Prozent rohstofflich und 61 Prozent energetisch verwertet. Seit 2007 ist die Verwertungsrate bei PVC um fünf Prozentpunkte gestiegen. Damit trägt PVC als integraler Bestandteil der Kunststofffamilie erheblich dazu bei, dass der Werkstoff auch am Ende des Lebenswegs einzelner Produkte als wertvolle Ressource weiter genutzt werden kann.

Die höchsten Recyclingraten für PVC-Abfälle finden sich im Baubereich, wo zum Beispiel gebrauchte Fenster, Rohre, Bodenbeläge oder Dachbahnen sortiert, gesammelt, verwertet und zu neuen Produkten verarbeitet werden, sowie bei Elektro/Elektronik-Anwendungen. Dort ist insbesondere das Kabelrecycling zu nennen.

Auch die wichtigsten PVC-Einsatzfelder wurden im Rahmen der Studie identifiziert. Aus knapp drei Vierteln des verarbeiteten Primär-PVC wurden Produkte für den Bau hergestellt, insbesondere Fenster- und Türprofile, Rohre oder Bodenbeläge sowie Dach- und Dichtungsbahnen. Für PVC-Recyclate ist ebenfalls der Bau das wichtigste Marktsegment, hier mit 62 Prozent der insgesamt verarbeiteten Menge. Zudem werden PVC-Recyclate häufig auch im Gartenbau oder der Landwirtschaft (etwa 15 Prozent) eingesetzt, so zum Beispiel für Stall- und Gewächshausmatten oder Rasengitterelemente. Da PVC-Produkte sehr langlebig sind, wird der Werkstoff insgesamt in erster Linie für langlebige Anwendungen mit einer Lebensdauer von 40 und mehr Jahren verwendet.

Weitere Informationen zur Studie unter agpu(at)agpu.com.