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CDU-Europaabgeordneter Axel Voss informiert sich über Kunststofffensterrecycling

Anlässlich einer von der Rewindo GmbH gemeinsam mit ihrem regionalen Logistikpartner Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG am Sitz der Firma in Swisttal-Ollheim durchgeführten Vortragsveranstaltung in der vergangenen Woche informierte sich unter anderem Axel Voss, Europaabgeordneter für die CDU in der Region Mittelrhein, vor Ort über den aktuellen Stand des Kunststofffensterrecyclings. In einer Reihe von Vorträgen wurde die Bedeutung der Recyclingwirtschaft und des Kunststofffensterrecyclings als Impulsgeber für Wirtschaft und Umwelt von der Region bis Europa beleuchtet, wobei auch aktuelle Fragestellungen und politische Herausforderungen thematisiert wurden.

Neue VDI-Kurzanalyse gibt Überblick über PVC-Recycling im Baubereich

Der Bausektor zählt weltweit zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Für den Bau von Gebäuden und Infrastrukturen werden jede Menge Rohstoffe benötigt. „Recycling ist ein wichtiger Schritt, um die Ressourcenentnahme und die damit verbundenen Umweltfolgen nachhaltig zu reduzieren. Besonders im rohstoffarmen Deutschland findet sich in Bauabfällen ein enormes Potenzial an hochwertigen Rohstoffen, die schon heute kostengünstig zurückgewonnen und so veredelt werden können, dass sie hinsichtlich der Qualität mit dem Ausgangsmaterial vergleichbar sind“, heißt es in einer jetzt veröffentlichen Kurzanalyse des VDI. Auf 55 Seiten geben die Autoren einen umfangreichen Überblick über die verschiedenen Recyclingmöglichkeiten, unter anderem auch von PVC (Kapitel 3.9) – am Beispiel von PVC-Fensterprofilen, PVC-Bodenbeläge oder PVC-Folien. Neben der AGPU werden hier auch VinylPlus, Rewindo und die AgPR als Referenzen benannt.

Download der VDI-Kurzanalyse

Freiburger Musterprojekt für Europa: Über 1.500 Kunststoff-Altfenster werden recycelt

REWINDO/EPPA) Die Sanierung von Wohngebäuden ist ein wichtiger Schritt zu Energieeinsparung und Klimaschutz. Aktuelles Beispiel – die Modernisierung von 8 Mehrfamilienhäusern mit 194 Wohnungenin der Bissierstraße im Freiburger Stadtteil Betzenhausen. Bauherrist die Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG, die in der südbadischen Stadt rund 2.630 Wohnungen im Bestand hat. Unter der Bauleitung der B & O Wohnungswirtschaft werden derzeit eine Reihe energetischer Sanierungsmaßnahmen von der neuen Dacheindeckung mit Solaranlage, die die Heizung unterstützt, über die Kellerdeckendämmung bis hin zur Fassadenrenovierung durchgeführt. Insgesamt 1.500 alte PVC-Fenster werden binnen 80 Tagen gegen neue wärmedämmende Kunststofffenster ausgetauscht. Erneuert werden auch 180 Haustüren. Nach Abschluss der Arbeiten belasten dann jährlich fast 20.000 Kilogramm CO2 weniger die Umwelt, teilten Bauherr und Bauleitung mit.

Eines der größten Altfensterrecyclingprojekte in Europa

Das Bauprojekt weist eine Besonderheit auf: Die ausgedienten Kunststoff-Altfenster aus dem Jahr 1983 wandern nicht etwa in die Müllverbrennung, sondern werden im Rahmen des bundesweiten Systems der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, werkstofflich recycelt und der so gewonnene Rohstoff für die Herstellung neuer Fenster- und Bauprofile wiederverwendet. „Das Freiburger Sanierungsvorhaben in der Bissierstraße ist nach unserem Kenntnisstand eines der größeren Recyclingprojekte für PVC-Altfenster in Europa“, betonte Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Das aus den alten Bauelementen wiedergewonnene PVC-Granulat wird anschließend in die Produktion führender deutscher Kunststofffenster-Profilhersteller eingebracht. „Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Materialkreislauf für PVC-Fenster“, erläuterte Dr. Michael Szerman, Bereichsleiter Forschung und Technik bei der profine GmbH in Pirmasens. Energetische Sanierung und Recyclingpassen gut zusammen. Denn hier geht es um Ressourceneffizienz, Energieeinsparung und Nachhaltigkeit.

Baubeteiligte zeigten Umweltbewusstsein

Der Anstoß für das Recycling-Großprojekt kam durch das ausführende Fenstermontage-Unternehmen Schneeberger Bauelemente Potthoff GmbH. Die Bauverantwortlichen zeigten Umweltbewusstsein und ließen sich schnell von den Vorteilen des werkstofflichen Recyclings überzeugen. Die PVC-Altfenster aus der Bissierstraße werden in speziellen Containern gesammelt und gehen dann zum Recycling an die VEKA Recycling-Anlage in Vendeuvre sur Barse / Frankreich.

Material „lebt“ mehrere 100 Jahre

Dort erfolgt die Verarbeitung der Freiburger Altfenster in einem technisch hoch entwickelten Prozess zu fast sortenreinem PVC-Granulat. Die Bauteile werden zunächst geshreddert und damit für die weiteren Prozessschritte vorzerkleinert; Metall, Gummi und Glasreste werden anschließend sortenrein getrennt. Der verbleibende Kunststoff wird erhitzt und durch einen Schmelzefilter gepresst, um letzte Fremdpartikel aus dem Material zu entfernen. Am Ende gelangt das nahezu 100-prozentig reine PVC-Regranulat wieder an die deutschen Hersteller von Kunststofffenster-Profilen und dient dort als Ausgangsmaterial für die Produktion von Fensterprofilen mit Rezyklatanteil. Diese bestehen aus einem Kern mit Recyclingmaterial und einer Ummantelung mit Neu-PVC. Der Prozess lässt sich, wie Experimente belegen, mindestens sieben Mal wiederholen. Bei einem Gebrauchszyklus zwischen 30 und 50 Jahren „lebt“ das Material demnach mehrere 100 Jahre.

Anstieg der Modernisierungen in Europa

Verschärfte Vorschriften für Energieeinsparung und Klimaschutzsorgen seit Jahren für eine ständige Erhöhung der Recyclingmengen bei PVC-Altfenstern. Im Jahr 2013 wurden fast 22.500 Tonnen hochwertiges Granulat zurückgewonnen – das entspricht etwa 1,2 Millionen recycelten Altfenstern. Die Modernisierungen – und damit auch Recyclingmengen – werden weiter ansteigen, wenn die EU-Staaten Ernst machen mit der 2010 verabschiedeten EU-Gebäuderichtlinie, wonach allein bis 2030 etwa 50 Prozent aller Gebäude Passivhausstandard erreichen sollen.

Freiburger Projekt mit „Leuchtturmcharakter“

Die europäische PVC-Industrie hat sich in ihrem freiwilligen Aktionsprogramm VinylPlus zu konkreten Recyclingzielen für PVC verpflichtet. Der Bereich Altfenster-, türen und Rollladen, die einen wichtigenTeil der Gesamtmenge ausmachen, werden unter dem Dach der European PVC Window Profile and related Building Products Association (EPPA ivzw, Brüssel) koordiniert. „Mittlerweile gibt es verstärkte Recyclingaktivitäten auch in Österreich, Polen, Frankreich, Belgien und England“, berichtete EPPA-Geschäftsführer Gerald Feigenbutz. Recycling-Großprojekte wie das in Freiburg hätten „Leuchtturmcharakter“, die einmal mehr bezeugten, dass Kreislaufwirtschaft in Europa funktioniert und für alle Beteiligten Vorteile bringt.

Tag der Umwelt 2014: AGPU setzt sich für mehr Energie- und Ressourceneffizienz ein

Heute vor 42 Jahren, am 5. Juni 1972, wurde in Stockholm mit 1.200 Vertretern aus 112 Staaten die erste Umweltschutzkonferenz der Vereinten Nationen eröffnet. Dieser Termin gilt als Beginn der internationalen Umweltpolitik und wird seit 1976 auch in Deutschland als „Tag der Umwelt“ mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen gefeiert.

Auch die AGPU engagiert sich seit mehr als 25 Jahren mit ihren über 60 Mitgliedsunternehmen aus der PVC-Branche erfolgreich für die Umwelt. „Als Experten für nachhaltige Entwicklung engagieren wir uns für ein ganzheitliches Konzept für die Energiewende, das den gesamten Bereich von der Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch einbezieht“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. „Jede Kilowattstunde, die gar nicht erst verbraucht wird, ist die effizienteste.“ Der Hebel zum Erreichen der Energiesparziele ist im Segment des Verbrauchs in Gebäuden am größten. Insgesamt entfallen rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf diesen Bereich und können bereits heute mit vorhandenen Technologien und Produkten erreicht werden. Hier spielen Produkte aus dem Werkstoff PVC eine wichtige Rolle. Am Beispiel des Bottroper Projekts InnovationCity Ruhr wird das Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Gebäuden besonders deutlich. In den sogenannten Zukunftshäusern sind unter anderem PVC-Fenster im Passivhausstandard und andere PVC-Produkte wie Kabelkanäle und Isolierfolien für Rohre verbaut. „Damit die Energiesparziele der Bundesregierung erreicht werden, ist neben den KfW-Mitteln auch eine Förderung durch steuerliche Absetzbarkeit der Investitionen notwendig“, so die Forderung der AGPU. Zudem sollten die Anstrengungen zum Energiesparen in Gebäuden auf ganz Europa ausgedehnt werden.

Großes Potenzial zu Energie- und Ressourceneffizienz zeigt sich auch bei der energetischen Sanierung von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden, wie der gemeinsam mit der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH ausgelobte bundesweite Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ deutlich belegt. So wurden beispielsweise in Bad Kissingen vier Mehrfamilienhäuser umfassend saniert. Hierbei wurden rund 750 PVC-Altfenster ausgebaut und recycelt. Derzeit werden in Norderstedt bei Hamburg sieben Wohnblocks mit 368 Wohnungen energetisch saniert. Dabei werden bis 2015 insgesamt 2.500 alte Kunststofffenster gegen neue Energiesparfenster aus PVC ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. Das sind nur zwei von vielen Beispielen dafür, dass die Wiederverwertung gebrauchter PVC-Bauprodukte längst gängige Praxis ist – und so erheblich zur Schonung von wertvollen Ressourcen und damit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beiträgt.

Europa-Rekord: Recycling für 2.500 alte Kunststofffenster

Rewindo/EPPA (16. April 2014). In Norderstedt, kurz hinter der Stadtgrenze von Hamburg, fiel der Startschuss für die energetische Sanierung des Quartiers Waldstraße mit 368 Wohnungen. Das Konzept des Bauherren, die Adlershorst Baugenossenschaft eG, Norderstedt, sieht u.a. die Wärmedämmung der Gebäudehülle vor. Dabei werden bis 2015 an insgesamt sieben Wohnblocks 2.500 alte PVC-Fenster gegen neue Energiesparfenster aus Kunststoff ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. „Es handelt sich um die bisher größte Recyclingmenge an Fenstern europaweit für ein einzelnes Sanierungsprojekt im Bereich Wohnungsbau“, erklärte Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, anlässlich eines Baustellentermins.

Bauherr und Fensterbauer zeigen Umweltverantwortung
Adlershorst plant für die Gebäudekomplexe neben Dämmung und Fenstertausch sowie einer Erneuerung der Balkone und des gesamten Wohnumfeldes weitere energetische Maßnahmen wie z. B. die Umstellung auf klimaneutrale Fernwärmeversorgung. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die für die Häuser benötigte Jahresprimärenergie wird durch die Sanierung von 300 kWh/m2 auf 75 kWh/m2 abgesenkt und somit um 75 Prozent niedriger sein. Zugleich reduziert sich die jährliche CO2-Emission um 97 (!) Prozent von 57 kg/m2 auf nur noch 1,5 kg/m2, wie das Unternehmen mitteilt und wie ein Zertifikat der Stadtwerke Norderstedt ausweist. Zusätzliche Verantwortung für die Umwelt zeigt der Bauherr durch das werkstoffliche Recycling der PVC-Altfenster in einem geschlossenen Materialkreislauf. Der Anstoß hierfür kam durch das ausführende Fensterbauunternehmen Fahland Bautechnik GmbH aus Hamburg, das die Methode selbst erstmals einsetzte. Vetter: „Energetische Sanierung und Recycling passen gut zusammen. Denn hier geht es um Ressourceneffizienz, Energieeinsparung und Nachhaltigkeit.“

Gute Lösung gefunden
Viel Arbeit wartet nun auf das Fensterbauteam. In mehreren Bauabschnitten werden die alten Kunststofffenster, die noch fest montierte Holz-Zargen besaßen, ausgebaut und durch neue hochwärmedämmende PVC-Fensterkonstruktionen ersetzt. „Die Zargen bestehen nun ebenfalls aus Kunststoff, was eine Sonderanfertigung der Fensterleibungen extra für dieses Projekt erforderlich machte“, so Firmenchef Andreas Fahland. Man habe hier am Ende eine gute Lösung gefunden. Für das Recycling werden die Holzteile von den alten Kunststoffrahmen entfernt und als Sonderabfall entsorgt. Die PVC-Altfenster werden in speziellen Containern gesammelt und dann vom Rewindo-Recyclingpartner VEKA Umwelttechnik GmbH aus Hörselberg-Hainich bei Eisenach in regelmäßigen Abständen an der Baustelle abgeholt.

Altes PVC „lebt noch mehrere 100 Jahre
In der Recyclinganlage des Unternehmens werden die alten Norderstedter Fenster in einem technisch hoch entwickelten Prozess zu fast sortenreinem PVC-Granulat verarbeitet. Die Altfenster werden zunächst geshreddert und auf handliche Formate verkleinert. Dann erfolgt die sortenreine Trennung von Metall, Gummi und Glasresten. Der verbleibende Kunststoff wird erhitzt und durch einen Schmelzefilter gepresst, um letzte Fremdpartikel aus dem Material zu entfernen. Am Ende wird das nahezu 100-prozentig reine PVC-Regranulat an die Hersteller von Kunststofffenster-Profilen geliefert und dient dort als Ausgangsmaterial für die Produktion von Recyclingprofilen. Sie bestehen aus einem Kern mit Recyclingmaterial und einer Ummantelung mit Neu-PVC. Dieser Prozess lässt sich, wie Experimente belegen, mindestens sieben Mal wiederholen. Bei einem Gebrauchszyklus zwischen 30 und 50 Jahren „lebt“ das Material demnach noch mehrere 100 Jahre.

Sprunghafter Anstieg der Recyclingmengen erwartet
Energetische Sanierungen sorgen seit einigen Jahren für eine ständige Erhöhung der Recyclingmengen bei PVC-Altfenstern. Im Jahr 2013 wurden fast 22.500 Tonnen hochwertiges Granulat aus recycelten Fenstern, Türen und Rollladen gewonnen. Das entspricht in etwa einer Menge von 1,2 Millionen Fenstereinheiten. Die Modernisierungen – und damit auch die Altfenster-Recyclingmengen – werden sprunghaft weiter ansteigen, wenn die EU-Staaten Ernst machen mit der 2010 verabschiedeten EU-Gebäuderichtlinie, wonach allein bis 2030 etwa 50 Prozent aller Gebäude Passivhausstandard erreichen sollen.

Vermehrt werkstoffliches Fensterrecycling in Europa
Mittlerweile setzen daher auch andere Länder auf das werkstoffliche Fensterrecycling. Die europäische PVC-Industrie hat sich in ihrem freiwilligen Aktionsprogramm VinylPlus zu konkreten Recyclingzielen für PVC verpflichtet. Der Bereich Altfenster-, türen und Rollladen, die einen wichtigen Teil der Gesamtmenge ausmachen, werden unter dem Dach der European PVC Window Profile and related Building Products Association (EPPA ivzw) koordiniert. „Inzwischen gibt es verstärkte Recyclingaktivitäten auch in Österreich, Polen, Frankreich und England. In Belgien hat der Kunststoffprofilhersteller Deceuninck NV im Jahr 2012 eine nagelneue Anlage für das Altfensterrecycling errichtet. Sie zählt wie auch die Reststofftechnik GmbH in Österreich seit letztem Jahr zu den ausländischen Recyclingpartnern der Rewindo“, berichtete EPPA-Geschäftsführer Gerald Feigenbutz. Recycling-Großprojekte wie das in Norderstedt hätten eindeutig „eine positive Signalwirkung“ für das gesamte werkstoffliche Altfensterrecycling in Europa.

Die gemeinsame Pressemeldung von Rewindo und EPPA finden Sie hier im PDF-Format zum Download.

VinylTV: Video zum 2. Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ online

Zum Jahreswechsel 2013/2014 fand in Bad Kissingen die Preisverleihung des zweiten bundesweiten Wettbewerbs „Umweltgerechte Modernisierung“ von AGPU und Rewindo statt. Dieser stand unter der Schirmherrschaft von Prof. Harald Herrmann, Leiter und Direktor des Bundesinstituts für Stadt,- Bau- und Raumforschung (BBSR) und hatte zur Aufgabe, beispielhafte Sanierungen von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden zu ermitteln und auszuzeichnen.

Der Kölner TV-Sender center.tv hat den gesamten Wettbewerb seit 2012 begleitet und uns nun einen Zusammenschnitt mit den Projekten der Preisträgern zur Verfügung gestellt. Den Beitrag können Sie auf unserem YouTube-Kanal VinylTV ansehen.

Aktuell stehen auf VinylTV insgesamt knapp 100 Videos zur Verfügung – angefangen mit Statements von AGPU-Mitgliedsunternehmen bis hin zu Projekt- und Veranstaltungsdokumentation. Seit dem Relaunch vor zweieinhalb Jahren wurden rund 23.000 Videozugriffe verzeichnet. Damit gehört VinylTV zu einem der erfolgreichsten YouTube-Kanäle zum Werkstoff PVC weltweit. Schauen Sie doch mal rein!

Rewindo startet Pilotprojekt für Kleinstmengen in der Region Bonn/ Rhein-Sieg

Mit der Einführung von lokalen Annahmestellen für Kleinstmengen will die Rewindo GmbH mit Sitz in Bonn künftig neue Logistikwege für das Recycling ausgedienter Kunststofffenster, -rollladen und -türen bereitstellen. Das Angebot soll das bestehende bundesweit flächendeckende Abholsystem ergänzen und richtet sich vor allem an Montagetrupps und kleinere Handwerksbetriebe.

„Es geht um all diejenigen, die kleinere Mengen nicht lagern können oderwollen. Zwar können wir Kleinstmengen mit unserem bestehenden System durch unsere Recycler und Logistikpartner auch momentan schon direkt erfassen. In der Benennung von lokalen Annahmestellen sehen wir aber eine sinnvolle Ergänzung, die das Verfahren für alle Seiten weitervereinfachen kann“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter.

Mit der Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Swisttal und Niederlassung in Bonn, der Josef Keller Containerdienst GmbH mit Geschäftsstellen in Sankt Augustin und Bad Honnef sowie der M+P Umweltdienste GmbH aus Overath, konnten in einem ersten Schritt in der Pilotregion Bonn/Rhein-Sieg gleich drei Unternehmen gewonnen werden, die ab sofort als Logistiker auch eine Anzahl von weniger als zehn Fenstern annehmen und der Verwertung über die Rewindo-Recyclingpartner zuführen. „Wir freuen uns sehr, dass wir quasi vor unserer Haustür dreisehr etablierte Entsorger als Partner für das Projekt begrüßen können. Damit spannen wir in der Region ein zusätzliches Netz und die Zuführungder Materialien zum werkstofflichen Recycling bleibt garantiert“, so Vetter.

Bonn/Rhein-Sieg soll jedoch kein Einzelfall bleiben. Ziel der Rewindo ist,das begonnene Projekt sukzessive auf weitere Regionen zu erweitern, umschließlich bundesweit lokale Annahmestellen für Kleinstmengen zuetablieren.

Starker Kreislauf für die Kurstadt

Aus Alt wurde wieder Neu: 750 Kunststoff-Altfenster aus Bad Kissingen in geschlossenem Materialkreislauf recycelt / Fensterbauunternehmen aus Oberthulba belegte Platz 1 im Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ / Preisverleihung im Rathaus / „Erweiterung des Themas energetische Sanierung um den Aspekt der Nachhaltigkeit“.

Zur Umsetzung der Energie- und Klimaziele propagiert der Koalitionsvertrag aktuell einen „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“. Vor diesem Hintergrund besitzt auch die energetische Gebäudesanierung als eines der größten Energieeinsparpotenziale besondere Bedeutung. Der Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ unter der Schirmherrschaft von Prof. Harald Herrmann, Leiter und Direktor des Bundesinstituts für Stadt,- Bau- und Raumforschung (BBSR), Bonn, im Januar 2012 ausgelobt, hatte die Aufgabe, beispielhafte Sanierungen von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden zu ermitteln und auszuzeichnen.

Platz 1 für Bad Kissinger Fensterbaubetrieb
Im großen Sitzungsaal des Bad Kissinger Rathauses fand nun im Beisein von Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Schirmherr Prof. Herrmann die Preisverleihung statt. Platz 1 ging an die Keßler Fensterbau GmbH aus Oberthulba nahe Bad Kissingen. Platz 2 belegte die Geho-Fenster und Bauelemente GmbH aus Nossen bei Dresden. Initiatoren des Wettbewerbs waren die Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH und die Arbeitsge-meinschaft PVC und Umwelt e. V. (AGPU), beide Bonn. „Dieser Preis passt gut zu Bad Kissingen, denn Begriffe wie Wohlergehen und Gesundheit sowie Umwelt und Nachhaltigkeit werden in unserer Kurstadt besonders großgeschrieben“, betonte Blankenburg. Genau dies seien auch die Anliegen des Wettbewerbs, den man deshalb seitens der Stadt Bad Kissingen voll unterstützt habe.

750 alte Kunststofffenster recycelt
Bei dem Gewinnerobjekt handelt es sich um die energetische Sanierung von vier längere Zeit unbewohnten Mehrfamilienhäusern mit 84 Wohneinheiten der einstigen US Housing Area in der Pfalzstraße und Schurzstraße in Bad Kissingen. Bauherr und Investor war die Schaible Immobiliengruppe aus Rastatt. Eines der renovierten Häuser erreichte den besonderen Status eines „Energieeffizienzhaus 100“. Neben einer umfassenden Modernisierung aller energetisch wesentlichen Komponenten wie Fassaden, Dächer, Keller und Heizanlagen wurden auch 750 alte PVC-Fenster gegen neue Energie sparende Kunststofffenster ausgetauscht. Die ausgedienten Bauelemente wurden in Containern gesammelt und in die Recyclinganlage der Veka Umwelttechnik GmbH nach Hörselberg-Hainich, nahe Eisenach, transportiert. Dort wurden sie werkstofflich recycelt und anschließend von den Kunststofffenster-Profilherstellern als Recyclingprofile wiederverwertet.

Grundgedanke der Nachhaltigkeit
Ein ähnliches Verfahren wurde den ca. 260 PVC-Altfenstern zuteil, die vom zweitplatzierten Fensterbauunternehmen Geho im Rahmen der energetischen Sanierung zweier Hochhäuser der Gemeinnütziges Siedlungswerk Mainz GmbH in Hochheim am Main und Mainz unter der Bauleitung der B & O Wohnungswirtschaft GmbH, Niederlassung Chemnitz, ausgetauscht worden waren. Die Altfenster gelangten wie in Bad Kissingen ebenfalls in die Recyclinganlage der Veka nach Thüringen. „Der Bundeswettbewerb ‚Umweltgerechte Modernisierung‘ greift den Grundgedanken der Nachhaltigkeit auf und hat dabei das Wohlergehen künftiger Generationen im Auge“, erklärte Schirmherr Prof. Harald Herrmann. Der Begriff beziehe sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Auswahl der Baustoffe bin hin zu deren Recyclingfähigkeit. „Das Wiederverwertungssystem für Kunststofffenster ist dafür ein hervorragendes Beispiel.“

Über 22.000 Tonnen PVC-Regranulat in 2012
Organisiert wird das bundesweite Sammel- und Wiederverwertungssystem seit 2002 von Rewindo zusammen mit weiteren Recyclingpartnern, u. a. der Tönsmeier Kunststoffe GmbH & Co. KG, Höxter, der Deceuninck Recycling, Diksmuide / Belgien sowie der Reststofftechnik GmbH, Henndorf /Österreich. „Im Jahr 2012 wurden auf diese Weise über 22.000 Tonnen PVC-Granulat aus Altfenstern und Rollladen zurückgewonnen, das entspricht etwa 1,2 Millionen recycelten und wiederverwerteten Fenstern“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter.

Kompetente Wettbewerbsjury
Der Wettbewerbsjury gehörten neben Schirmherr Prof. Harald Herrmann sowie den Geschäftsführern Michael Vetter (Rewindo) und Werner Preusker (AGPU) an: Bernhard Helbing, Präsident des Verbandes Fenster + Fassade, Frankfurt am Main, Horst S. Schumacher, Herausgeber „Kommunalwirtschaft“ und Verleger, Kommunalverlag, Wuppertal, sowie Jörg Bleyhl, Verlagsmarketing GmbH, Stuttgart, Chefredakteur mehrerer wohnungswirtschaft-licher Fachmedien. „Ein Hauptanliegen des bereits zum zweiten Mal veranstalteten Wettbewerbs war es, das Thema Energieeinsparung bei Gebäudesanierungen um den Aspekt der Nachhaltigkeit zu erweitern. Daher war die Entsorgung von PVC-Altfenstern in einem geschlossenen Materialkreislauf auch diesmal ein wesentliches Kriterium für die Wettbewerbsteilnahme“, erläuterte Vetter.

Umsetzung der EU-Vorgaben bisher nur halbherzig Energetische Gebäudesanierung ist nicht nur auf nationaler Ebene ein aktuelles Thema. Die EU-Gebäuderichtlinie vom 8. Juli 2010 bestimmt, dass ab 2021 alle Neubauvorhaben im Passivhausstandard auszuführen sind. Die Richtlinie zielt darüber hinaus verstärkt auch auf Bestandsbauten. Bis 2050 sollen nach Willen der EU-Politiker sämtliche Gebäude europaweit diesem hohen Standard entsprechen. „Bis jetzt hat die Bundesregierung die Umsetzung der EU-Vorgaben nur halbherzig betrieben“, merkte Werner Preusker, Geschäftsführer der AGPU, kritisch an. Im Vergleich zu den staatlichen Fördermaßnahmen für andere Sektoren von Energieeinsparung und Klimaschutz, wie z. B. Elektromobilität, Solar- und Windenergie, werde die energetische Gebäudesanierung eher stiefmütterlich behandelt, obwohl etwa 40 Prozent des Energieverbrauches auf Wohngebäude entfalle. Es gelte ferner, im Sinne ganzheitlicher Konzepte alle Bereiche und Gewerke gleichermaßen in den Blick zu nehmen. „Die technischen Komponenten stehen dank moderner High-Tech-Produkte dafür schon heute zur Verfügung. Es bedarf daher keinerlei zusätzlicher staatlicher Investitionen in Forschung und Entwicklung“, betonte Preusker.

Das Video zum 2. Wettbewerb finden Sie hier.
Die Pressemitteilung zum Start des 1. Wettbewerbs „Umweltgerechte Modernisierung“ finden Sie hier.

Energiewende effizient gestalten: Prowindo fordert Freigabe von Fördermitteln und Steuererleichterungen für energetische Gebäudesanierung

Nur wenige Tage nach der Bundestagswahl kommt das Thema „energetische Gebäudesanierung“ beim Branchenforum Prowindo in Berlin bereits erneut auf den Tisch.

Bauexperten und Repräsentanten der Kommunen üben deutliche Kritik an der bisherigen Umsetzung der Energiewende. Weitere Reformen seien dringend notwendig, um die Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie zu erreichen, wonach bis 2030 etwa 50 Prozent der Gebäude Passivhauscharakter besitzen sollen: „Viel zu wenig rückt bisher die Verbesserung der Energieeffizienz in den Mittelpunkt. Die beste Energie ist diejenige, die eingespart und gar nicht erst produziert wird“, erklärte Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes e.V., anlässlich des Prowindo Branchenforums in Berlin. Er trat dafür ein, die Finanzierung der energetischen Maßnahmen nicht nur durch Steuererleichterungen zu unterstützen, sondern auch die bisher bereit gestellten KfW-Mittel in Höhe von 1,5 Mrd. EUR auf 5 Mrd. EUR aufzustocken.

Die Prowindo-Allianz, bestehend aus sechs einzelnen Verbänden und Einrichtungen, die auf unterschiedliche Weise mit dem Kunststofffenster befasst sind, hatte die eineinhalbtägige Veranstaltung unter das Motto „Rahmen schaffen für Klimaschutz und Energiewende“ gestellt. Die Branche appelliert seit Jahren an die Politik, endlich mit der Umsetzung der Vorgaben von EU-Gebäuderichtlinie und EnEV zu beginnen. Jetzt ging Prowindo gemeinsam mit den Kunststoff-Fensterprofilher-stellern in die Offensive: „Beseitigung des Investitionsstaus, sofortige Freigabe der Fördermittel, Steuererleichterungen durch 10-jährige Abschreibungen auf Sanierungskosten und eine Reduzierung der in letzter Zeit immens gestiegenen Grunderwerbssteuer“, lautet ihre Forderung.

Unterstützung fand Prowindo beim Berliner Branchenforum durch Experten aus unterschiedlichen Bereichen. Namhafte Referenten aus Industrie, Wohnungswirtschaft und Architektur sowie Energieexperten beleuchteten unter der Moderation von Heinz Klaus Mertes, früherer Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens, das auch nach ihrer Ansicht von der Politik stiefmütterlich behandelte Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Für die Stadt Berlin entrichtete Hans-Georg Kauert, Abteilungsleiter Wirtschaft der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, das Grußwort. „Die Energiewende birgt für die Industrie viele Chancen, die es zu nutzen gilt. Berlin will und wird dabei eine zentrale Rolle einnehmen, zumal viele der benötigten Ideen und Technologien hier entstehen“, erklärte Kauert.

Dass die ganzheitliche energetische Gebäudesanierung ein wichtiger Schlüssel zur erfolgreichen und flächendeckenden Umsetzung der Energiewende ist, machte Dr. Matthias Hensel, Vorsitzender der BDI-Initiative „Energieeffiziente Gebäude“ und Geschäftsführer der LUWOGE, Ludwigshafen, in seinem Referat deutlich. Er griff damit zugleich die Kritik der Veranstalter an der Ungleichbehandlung einzelner Marktsektoren durch den Gesetzgeber auf. So werden z. B. Solarenergie, Windkraft, Biomasseanlagen oder Elektromobilität erheblich stärker gefördert als die energetische Gebäudesanierung. Prowindo fordert ebenfalls seit längerer Zeit, alle Teile des Gebäudes gleichmäßig in den Blick zu nehmen, also bei der Sanierung einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen.

Dr. Hans-Joachim Haß, Abteilungsleiter Wirtschafts- und Industriepolitik im BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie, stellte in seinem Vortrag die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa dar. Auf die zurückliegende Bundestagswahl spielte das Vortragsthema von Axel Gedaschko, Senator a. D., Präsident des GDW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., an: „Wir hatten die Wahl – Wohnungspolitik quo vadis?“ Der GdW-Präsident: „Ein zentrales Thema ist die Umsetzung der Energiewende im Gebäudebereich. Wir können hier nur vorankommen, wenn die Unternehmen unter der Maßgabe der Wirtschaftlichkeit handeln können. Die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen muss sich für Eigentümer und Mieter lohnen.“

Mit den Chancen des in Europa marktführenden Kunststofffensters im Rahmen der für den Neubau und Altbau geltenden Regeln der EnEV und der EU-Gebäuderichtlinie befasste sich anschließend Architekt Dipl.-Ing. Stefan Horschler, Hannover. Christian Noll, Geschäftsführer der deneff Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz, referierte über die Energiewende im Gebäudesektor bis 2050.

Die Branche sei für die anstehenden Herausforderungen bestens gerüstet, hieß es abschließend von Seiten der Kunststoff-Fensterprofilhersteller. Man verfüge über ausreichende Produktions- und Recyclingkapazitäten, vor allem aber mit dem modernen PVC-Energiesparfenster über ein technologisch hochwertiges Produkt, ohne das die hoch gesteckten Energiesparziele nicht erreichbar wären.

Die Prowindo-Allianz wurde 2009 von fünf Initiatoren ins Leben gerufen: Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU), Bonn; European PVC Window Profile and Related Building Products Association (EPPA), Brüssel; pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V., Frankfurt am Main; Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse (QKE), Bonn, sowie Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn. Mit dem SKZ – das Kunststoff-Zentrum, Würzburg, hat die Brancheninitiative 2011 einen starken und traditionsreichen Partner hinzugewonnen.