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Neues „Anreizprogramm Energieeffizienz“ und verstärkte KfW-Förderung

Als sinnvolle Alternative zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Berlin das neue „Anreizprogramm Energieeffizienz“ vorgestellt. Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz habe die Bundesregierung ein Bündel von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Energiewende im Gebäudesektor beschlossen. Durch das jetzt vorgestellte Programm werden diese Maßnahmen nun weiter verstärkt, heißt es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Demnach umfasst das Paket ein Fördervolumen in Höhe von 165 Millionen Euro pro Jahr und tritt an die Stelle der bislang geplanten, aber im Koalitionsausschuss gescheiterten steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung.

Ab 1. Juli 2015 fördert die KfW Bankengruppe im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) verstärkt die energetische Sanierung und den energieeffizienten Neubau von Nichtwohngebäuden aus Mitteln des CO2-Gebäudesanierungsprogramms. Ab Oktober 2015 haben dann auch Kommunen, soziale Einrichtungen und kommunale Unternehmen die Möglichkeit, energieeffiziente Neubauten über die KfW fördern zu lassen.

Die AGPU hält die Erhöhung des Förderangebotes für wenig ausreichend, da die über die KfW bereitgestellten Zuschüsse bislang nicht in vollem Umfang abgerufen wurden. Daher kann die AGPU alle Beteiligten nur auffordern, die Diskussion zur Einführung von steuerlichen Abschreibungen für energetische Sanierungsmaßnahmen wieder aufzunehmen und das dringend notwenige Aktionsprogramm auf den Weg zu bringen.

Tag der Umwelt 2014: AGPU setzt sich für mehr Energie- und Ressourceneffizienz ein

Heute vor 42 Jahren, am 5. Juni 1972, wurde in Stockholm mit 1.200 Vertretern aus 112 Staaten die erste Umweltschutzkonferenz der Vereinten Nationen eröffnet. Dieser Termin gilt als Beginn der internationalen Umweltpolitik und wird seit 1976 auch in Deutschland als „Tag der Umwelt“ mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen gefeiert.

Auch die AGPU engagiert sich seit mehr als 25 Jahren mit ihren über 60 Mitgliedsunternehmen aus der PVC-Branche erfolgreich für die Umwelt. „Als Experten für nachhaltige Entwicklung engagieren wir uns für ein ganzheitliches Konzept für die Energiewende, das den gesamten Bereich von der Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch einbezieht“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. „Jede Kilowattstunde, die gar nicht erst verbraucht wird, ist die effizienteste.“ Der Hebel zum Erreichen der Energiesparziele ist im Segment des Verbrauchs in Gebäuden am größten. Insgesamt entfallen rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf diesen Bereich und können bereits heute mit vorhandenen Technologien und Produkten erreicht werden. Hier spielen Produkte aus dem Werkstoff PVC eine wichtige Rolle. Am Beispiel des Bottroper Projekts InnovationCity Ruhr wird das Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Gebäuden besonders deutlich. In den sogenannten Zukunftshäusern sind unter anderem PVC-Fenster im Passivhausstandard und andere PVC-Produkte wie Kabelkanäle und Isolierfolien für Rohre verbaut. „Damit die Energiesparziele der Bundesregierung erreicht werden, ist neben den KfW-Mitteln auch eine Förderung durch steuerliche Absetzbarkeit der Investitionen notwendig“, so die Forderung der AGPU. Zudem sollten die Anstrengungen zum Energiesparen in Gebäuden auf ganz Europa ausgedehnt werden.

Großes Potenzial zu Energie- und Ressourceneffizienz zeigt sich auch bei der energetischen Sanierung von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden, wie der gemeinsam mit der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH ausgelobte bundesweite Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ deutlich belegt. So wurden beispielsweise in Bad Kissingen vier Mehrfamilienhäuser umfassend saniert. Hierbei wurden rund 750 PVC-Altfenster ausgebaut und recycelt. Derzeit werden in Norderstedt bei Hamburg sieben Wohnblocks mit 368 Wohnungen energetisch saniert. Dabei werden bis 2015 insgesamt 2.500 alte Kunststofffenster gegen neue Energiesparfenster aus PVC ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. Das sind nur zwei von vielen Beispielen dafür, dass die Wiederverwertung gebrauchter PVC-Bauprodukte längst gängige Praxis ist – und so erheblich zur Schonung von wertvollen Ressourcen und damit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beiträgt.

Dr. Jan-Marco Luczak MdB zu Besuch bei profine in Berlin

Der CDU Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak besuchte am 27. Januar 2014 die profine GmbH in ihrem Werk in Berlin. Dr. Luczak wollte sich aus erster Hand erkundigen, welche Bedeutung die Energiewende in Deutschland sowie die europäischen Energiesparinitiativen für die betroffenen Industrien haben. Dr. Michael Szerman, Leiter des Ressorts Wirtschaft, Politik und Umwelt sowie Leiter der Forschung & Entwicklung von profine, schilderte dem Gast die Situation aus Sicht eines Unternehmens, dessen Kerngeschäft Technologien und Systeme für energieeffiziente Fenster sind.

Das Systemhaus profine sei für die Energiewende gut vorbereitet, mit Fenstersystemen, die einen wertvollen Beitrag zum Energiesparen am Bau leisten – auch für die energieeffiziente Sanierung, denn „jede Kilowattstunde, die erst gar nicht verbraucht wird, ist die effizienteste“, so Dr. Szerman. Darüber hinaus sei die Branche mit der flächendeckenden Rücknahme der ausgebauten Fenster über das Rewindo-System in Sachen Recycling vorbildhaft. Dr. Szerman betonte, dass die Hauseigentümer mehr politische Unterstützung brauchen, um Sanierungsvorhaben anzugehen und die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung und Verstetigung der KfW-Mittel müsse um steuerliche Anreize ergänzt werden. Eine einseitige Konzentration der Energiepolitik auf die Energieerzeugung greife zu kurz, weil etwa 40 Prozent der Energie in Gebäuden verbraucht wird. Dr. Luczak, der als Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag für Fragen des Mietrechts zuständig ist, betonte, dass die geplanten Neuerungen im Mietrecht nicht zulasten des Wohnungsbaus gehen dürften.

Dieses Ziel, die Energiewende auch mit dem Aspekt der Energieeffizienz zu koppeln, verfolge ebenfalls die Bundesregierung, versicherte Dr. Luczak dem Gastgeber. Im Grundsatz stimme er dem Wunsch vollständig zu, verwies aber auf den begrenzten Bundeshaushalt.

Als weiteres Thema wurde die Sorge um nachteilige Korrekturen des EEG bezüglich der Umlagebefreiung energieintensiver Industrien besprochen. Dr. Luczak betonte hier, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie erhalten bleiben müsse und zeigte Verständnis für die Sorgen der AGPU und von profine.

Der Bundestagsabgeordnete hob zum Abschluss des Gespräches anerkennend hervor, dass sich das profine-Werk an der Motzener Straße „zu einer Konstante der Berliner Industrie“ entwickelt habe und mit seinen jährlich 10 neuen Auszubildenden einen beachtenswerten Beitrag für die Zukunft der hiesigen Wirtschaft leiste.

Der Besuch kam auf Initiative von Thomas Hülsmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V. (AGPU), Bonn, zustande. Die AGPU engagiert sich seit 2010 für die ganzheitliche Betrachtung der Energiepolitik durch Veranstaltungen und Gespräche gemeinsam mit den Fensterprofilherstellern.