Beiträge

„PVC-Recycler treffen PVC-Verarbeiter“: Auftakt bei der Abbruchtagung

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „PVC-Recycler treffen PVC-Verarbeiter“ von AGPU und VinylPlus wird in diesem Jahr fortgesetzt. Neben drei regionalen Veranstaltungen, die für das zweite Halbjahr geplant sind, beteiligen sich AGPU und VinylPlus auch an dem Ausstellungsstand „Aktion PVC-Recycling“ auf der Fachtagung Abbruch 2015, welche in der vergangenen Woche in Berlin stattfand.

Mit über 700 Teilnehmern und 80 Ausstellern hat sich die Veranstaltung zu Europas größter Fachtagung im Bereich Abbruch und Rückbau entwickelt. Das Publikum besteht aus Abbruchunternehmen, Ingenieursbüros, Behördenvertretern aus allen Ebenen sowie Baufirmen. Das Themenspektrum reicht von Abbruch über Technik und Arbeitsschutz bis hin zu Schadstoffsanierung und Recycling.

www.fachtagung-abbruch.de

AGPU: 25 Jahre Engagement für PVC-Recycling

Vor 25 Jahren hat die AGPU (Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.) in Deutschland damit begonnen, Herstellung und Verwendung von PVC „mit allen Belangen des Umweltschutzes in Einklang zu bringen“. „Mit großen Engagement hat die PVC-Branche in den vergangenen Jahren wichtige Ziele auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit realisieren können“, betont AGPU-Geschäftsführer Werner Preusker anlässlich des heute in Bad Neuenahr beginnenden Internationalen Altkunststofftages des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse). Zu den wesentlichen Errungenschaften einer nachhaltigen Entwicklung gehöre der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen mit der Etablierung eines gut funktionierenden Abfall-Managements, sowohl für Verarbeitungsabfälle als auch für gebrauchte Produkte.

Von Beginn an bringt die AGPU PVC-Verwerter und PVC-Verarbeiter mit neuen Projekten immer wieder zusammen. So schreibt die AGPU mit dem vor einigen Jahren neu konzipierten PVC-Recycling-Finder Erfolgsgeschichte. Der Online-Marktplatz mit über 1.000 Zugriffen monatlich bietet relevante Brancheninformationen, zeigt konkrete Verwertungswege für PVC-Abfälle auf und bietet Rezyklat sowie Recycling-Produkte zur Beschaffung an. Ebenfalls erfolgreich ist der bundesweite Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“, der schon zum zweiten Mal stattfindet und gemeinsam mit der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH ausgelobt wird. Er hat zum Ziel, beispielhafte Projekte der energetischen Sanierung zu ermitteln, die über erfolgreiche Konzepte der Energieeinsparung hinaus auch den Aspekt des Recycling beinhalten.

Recycling ist auch das Top-Thema bei VinylTV, dem YouTube-Kanal für PVC. Mit mehr als 80 Videos und über 17.000 Zugriffen seit dem Start vor zwei Jahren hat sich VinylTV als eine der weltweit meistbesuchten Plattformen für den Werkstoff etabliert. „Wir sind stolz darauf, dass viele unserer Ideen zur Entwicklung von PVC Richtung Nachhaltigkeit mittlerweile in Europa von VinylPlus und sogar weltweit umgesetzt werden – angefangen vom Recycling, dem Einsatz von moderneren Stabilisatoren und Weichmachern bis hin zu einer besseren Kommunikation. Bei PVC ist die AGPU eben häufig ein Vorreiter“, erklärt Werner Preusker.

„Aktion PVC-Recycling“: Umweltpartnerschaft mit der Abbruchbranche

„Selektiver Rückbau statt Abrissbirne“ – diesen Grundsatz hat sich die Deutsche Abbruchwirtschaft schon vor vielen Jahren auf die Fahnen geschrieben. Sie leistet damit einen anerkannten Beitrag zum Umweltschutz. Denn die behutsame Trennung alter Baumaterialien im Zuge des Abrisses von Gebäuden schafft die Voraussetzung für werkstoffliche Recyclinglösungen im Sinne des Kreislaufwirtschaftgesetzes. „Diesen Gedanken greifen wir auf und bieten der Abbruchbranche unsere Umweltpartnerschaft beim Recycling von PVC-Baustoffen an“, erklärte Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, und Recycling-Experte der AGPU anlässlich der 19. Abbruchtagung in Berlin.

Dort präsentierte er seine Organisation zusammen mit anderen Recycling-Initiativen der „Aktion PVC-Recycling“. Sie bieten bundesweite Wiederverwertungssysteme u. a. für Bodenbeläge, Dachbahnen, Fenster, Türen, Rollladen oder Kunststoffrohre. Aufklärungsarbeit für PVC-Baustoffe-Recycling In diesem Recycling-Verbund, der im Rahmen des Branchentreffs Aufklärungsarbeit leistete, haben sich mit der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. (AGPU) als Partner fünf Gesellschaften zu einem Gemeinschaftsprojekt für PVC-Baustoffe-Recycling zusammengeschlossen: die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag-Recycling (AgPR), die Organisation ROOFCOLLECT (für Dachbahnen), das Recyclingsystem des Kunststoffrohr-Verbands e.V. (KRV), das Projekt EPCOAT (für Planen) sowie die Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH als bundesweites Sammel- und Wiederverwertungssystem für PVC-Altfenster, -türen und Rollladen. Sie kooperieren eng untereinander und nutzen darüber hinaus als gemeinsames Instrument den PVC-Recycling-Finder der AGPU.

Problemlöser für die Abbruchbranche
„Neben der Umweltpartnerschaft verstehen wir uns auch als Problemlöser für die Abbruchunternehmen. Denn die gesetzlichen Vorschriften lassen seit 2005 keine Deponierung von Bauabfällen mehr zu. Die Aktion PVC-Recycling und ihre Sammel- und Wiederverwertungssysteme setzen anstelle der thermischen Entsorgung auf das preisgünstige werkstoffliche Recycling“, erläuterte Vetter. Hierbei werden die PVC-Bauabfälle direkt an der Baustelle eingesammelt, in spezialisierten Recyclinganlagen sortenrein getrennt und – ganz im Sinne der vom Gesetzgeber geforderten Kreislaufwirtschaft – wieder zu neuen Bauprodukten verarbeitet.

Schlussstein im Konzept des selektiven Rückbaus
Bei Fenstern steht zum Beispiel am Ende des Recyclingprozesses ein hochwertiges PVC-Regranulat. Das Recyclingsystem Rewindo hat dafür die Produktspezifikationen mit seinen Gesellschaftern erarbeitet. Das Regranulat unterliegt strenger Qualitätskontrolle und kann durch die Rewindo-Gesellschafter wieder der Produktion verschiedener Fenster- und Bauprofile mit Recyclatkern zugeführt werden. Glas- und Metallreste gehen ihrerseits in spezielle Weiterverarbeitungsbetriebe. Die Recyclinganlagen sind als Entsorgungsfachbetriebe zertifiziert. Die Abfallbesitzer liefern damit den Rohstoff für neue Bauprofile und die Sicherheit für eine umweltgerechte, ordnungsgemäße und nachhaltige Entsorgung – „sozusagen der Schlussstein im Konzept eines selektiven Rückbaus der Umwelt zuliebe“, so Vetter.