Bauhaus: Dessauer Meisterhaussiedlung nach fast siebzig Jahren wieder komplett

Mitte Mai hat Bundespräsident Gauk die neuen Häuser Gropius und Noholy-Nagy im Rahmen einer Feierstunde eröffnet. Die sogenannten Neuen Meisterhäuser in der berühmten und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Dessauer Meisterhaussiedlung wurden im Krieg zerstört – und nach langer und vor allem kontroverser Debatte über den „richtigen Weg“ des Wiederaufbaus neu errichtet.

Erfahren in Diskursen über kontroverse Themen hatte PVCplus, heute AGPU Media, den Diskussionsprozess im Jahr 2003 gesponsert. Die Entwicklung der Debatte sowie deren Ergebnis wurden später in dem Buch „UmBauhaus“ (2004) veröffentlicht. Reinhard Saffert vom AGPU-Vorstand und Werner Preusker als AGPU-Geschäftsführer hatten damals den Prozess begleitet.

Tag der Umwelt 2014: AGPU setzt sich für mehr Energie- und Ressourceneffizienz ein

Heute vor 42 Jahren, am 5. Juni 1972, wurde in Stockholm mit 1.200 Vertretern aus 112 Staaten die erste Umweltschutzkonferenz der Vereinten Nationen eröffnet. Dieser Termin gilt als Beginn der internationalen Umweltpolitik und wird seit 1976 auch in Deutschland als „Tag der Umwelt“ mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen gefeiert.

Auch die AGPU engagiert sich seit mehr als 25 Jahren mit ihren über 60 Mitgliedsunternehmen aus der PVC-Branche erfolgreich für die Umwelt. „Als Experten für nachhaltige Entwicklung engagieren wir uns für ein ganzheitliches Konzept für die Energiewende, das den gesamten Bereich von der Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch einbezieht“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. „Jede Kilowattstunde, die gar nicht erst verbraucht wird, ist die effizienteste.“ Der Hebel zum Erreichen der Energiesparziele ist im Segment des Verbrauchs in Gebäuden am größten. Insgesamt entfallen rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf diesen Bereich und können bereits heute mit vorhandenen Technologien und Produkten erreicht werden. Hier spielen Produkte aus dem Werkstoff PVC eine wichtige Rolle. Am Beispiel des Bottroper Projekts InnovationCity Ruhr wird das Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Gebäuden besonders deutlich. In den sogenannten Zukunftshäusern sind unter anderem PVC-Fenster im Passivhausstandard und andere PVC-Produkte wie Kabelkanäle und Isolierfolien für Rohre verbaut. „Damit die Energiesparziele der Bundesregierung erreicht werden, ist neben den KfW-Mitteln auch eine Förderung durch steuerliche Absetzbarkeit der Investitionen notwendig“, so die Forderung der AGPU. Zudem sollten die Anstrengungen zum Energiesparen in Gebäuden auf ganz Europa ausgedehnt werden.

Großes Potenzial zu Energie- und Ressourceneffizienz zeigt sich auch bei der energetischen Sanierung von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden, wie der gemeinsam mit der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH ausgelobte bundesweite Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ deutlich belegt. So wurden beispielsweise in Bad Kissingen vier Mehrfamilienhäuser umfassend saniert. Hierbei wurden rund 750 PVC-Altfenster ausgebaut und recycelt. Derzeit werden in Norderstedt bei Hamburg sieben Wohnblocks mit 368 Wohnungen energetisch saniert. Dabei werden bis 2015 insgesamt 2.500 alte Kunststofffenster gegen neue Energiesparfenster aus PVC ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. Das sind nur zwei von vielen Beispielen dafür, dass die Wiederverwertung gebrauchter PVC-Bauprodukte längst gängige Praxis ist – und so erheblich zur Schonung von wertvollen Ressourcen und damit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beiträgt.

Aus PVCplus wird AGPU Media

Die PVCplus Kommunikations GmbH firmiert seit dem 16. April 2014 unter der AGPU Media GmbH. „AGPU Media entwickelt auch weiterhin Kommunikationskonzepte und bietet vielfältige Dienstleistungen für die PVC-Branche, die über das Angebot des AGPU e.V. hinausgehen. Neben den langjährigen Erfahrungen bei der Organisation und Durchführung von Kampagnen und Stakeholder-Veranstaltungen profitieren Partner von AGPU Media vor allem von einem international starken Netzwerk. Die Umbenennung von PVCplus in AGPU Media ist für uns ein konsequenter Schritt, um die Marke AGPU künftig noch weiter zu stärken“, so Geschäftsführer Thomas Hülsmann.

Mit immer neuen Ideen und professioneller Kommunikation engagiert sich die AGPU mit ihren rund 60 Mitgliedsunternehmen aus der gesamten PVC-Wertschöpfungskette seit über 25 Jahren für den zukunftsfähigen Werkstoff.

Die neue Webseite ist erreichbar unter www.agpu-media.com

Europa-Rekord: Recycling für 2.500 alte Kunststofffenster

Rewindo/EPPA (16. April 2014). In Norderstedt, kurz hinter der Stadtgrenze von Hamburg, fiel der Startschuss für die energetische Sanierung des Quartiers Waldstraße mit 368 Wohnungen. Das Konzept des Bauherren, die Adlershorst Baugenossenschaft eG, Norderstedt, sieht u.a. die Wärmedämmung der Gebäudehülle vor. Dabei werden bis 2015 an insgesamt sieben Wohnblocks 2.500 alte PVC-Fenster gegen neue Energiesparfenster aus Kunststoff ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. „Es handelt sich um die bisher größte Recyclingmenge an Fenstern europaweit für ein einzelnes Sanierungsprojekt im Bereich Wohnungsbau“, erklärte Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn, anlässlich eines Baustellentermins.

Bauherr und Fensterbauer zeigen Umweltverantwortung
Adlershorst plant für die Gebäudekomplexe neben Dämmung und Fenstertausch sowie einer Erneuerung der Balkone und des gesamten Wohnumfeldes weitere energetische Maßnahmen wie z. B. die Umstellung auf klimaneutrale Fernwärmeversorgung. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die für die Häuser benötigte Jahresprimärenergie wird durch die Sanierung von 300 kWh/m2 auf 75 kWh/m2 abgesenkt und somit um 75 Prozent niedriger sein. Zugleich reduziert sich die jährliche CO2-Emission um 97 (!) Prozent von 57 kg/m2 auf nur noch 1,5 kg/m2, wie das Unternehmen mitteilt und wie ein Zertifikat der Stadtwerke Norderstedt ausweist. Zusätzliche Verantwortung für die Umwelt zeigt der Bauherr durch das werkstoffliche Recycling der PVC-Altfenster in einem geschlossenen Materialkreislauf. Der Anstoß hierfür kam durch das ausführende Fensterbauunternehmen Fahland Bautechnik GmbH aus Hamburg, das die Methode selbst erstmals einsetzte. Vetter: „Energetische Sanierung und Recycling passen gut zusammen. Denn hier geht es um Ressourceneffizienz, Energieeinsparung und Nachhaltigkeit.“

Gute Lösung gefunden
Viel Arbeit wartet nun auf das Fensterbauteam. In mehreren Bauabschnitten werden die alten Kunststofffenster, die noch fest montierte Holz-Zargen besaßen, ausgebaut und durch neue hochwärmedämmende PVC-Fensterkonstruktionen ersetzt. „Die Zargen bestehen nun ebenfalls aus Kunststoff, was eine Sonderanfertigung der Fensterleibungen extra für dieses Projekt erforderlich machte“, so Firmenchef Andreas Fahland. Man habe hier am Ende eine gute Lösung gefunden. Für das Recycling werden die Holzteile von den alten Kunststoffrahmen entfernt und als Sonderabfall entsorgt. Die PVC-Altfenster werden in speziellen Containern gesammelt und dann vom Rewindo-Recyclingpartner VEKA Umwelttechnik GmbH aus Hörselberg-Hainich bei Eisenach in regelmäßigen Abständen an der Baustelle abgeholt.

Altes PVC „lebt noch mehrere 100 Jahre
In der Recyclinganlage des Unternehmens werden die alten Norderstedter Fenster in einem technisch hoch entwickelten Prozess zu fast sortenreinem PVC-Granulat verarbeitet. Die Altfenster werden zunächst geshreddert und auf handliche Formate verkleinert. Dann erfolgt die sortenreine Trennung von Metall, Gummi und Glasresten. Der verbleibende Kunststoff wird erhitzt und durch einen Schmelzefilter gepresst, um letzte Fremdpartikel aus dem Material zu entfernen. Am Ende wird das nahezu 100-prozentig reine PVC-Regranulat an die Hersteller von Kunststofffenster-Profilen geliefert und dient dort als Ausgangsmaterial für die Produktion von Recyclingprofilen. Sie bestehen aus einem Kern mit Recyclingmaterial und einer Ummantelung mit Neu-PVC. Dieser Prozess lässt sich, wie Experimente belegen, mindestens sieben Mal wiederholen. Bei einem Gebrauchszyklus zwischen 30 und 50 Jahren „lebt“ das Material demnach noch mehrere 100 Jahre.

Sprunghafter Anstieg der Recyclingmengen erwartet
Energetische Sanierungen sorgen seit einigen Jahren für eine ständige Erhöhung der Recyclingmengen bei PVC-Altfenstern. Im Jahr 2013 wurden fast 22.500 Tonnen hochwertiges Granulat aus recycelten Fenstern, Türen und Rollladen gewonnen. Das entspricht in etwa einer Menge von 1,2 Millionen Fenstereinheiten. Die Modernisierungen – und damit auch die Altfenster-Recyclingmengen – werden sprunghaft weiter ansteigen, wenn die EU-Staaten Ernst machen mit der 2010 verabschiedeten EU-Gebäuderichtlinie, wonach allein bis 2030 etwa 50 Prozent aller Gebäude Passivhausstandard erreichen sollen.

Vermehrt werkstoffliches Fensterrecycling in Europa
Mittlerweile setzen daher auch andere Länder auf das werkstoffliche Fensterrecycling. Die europäische PVC-Industrie hat sich in ihrem freiwilligen Aktionsprogramm VinylPlus zu konkreten Recyclingzielen für PVC verpflichtet. Der Bereich Altfenster-, türen und Rollladen, die einen wichtigen Teil der Gesamtmenge ausmachen, werden unter dem Dach der European PVC Window Profile and related Building Products Association (EPPA ivzw) koordiniert. „Inzwischen gibt es verstärkte Recyclingaktivitäten auch in Österreich, Polen, Frankreich und England. In Belgien hat der Kunststoffprofilhersteller Deceuninck NV im Jahr 2012 eine nagelneue Anlage für das Altfensterrecycling errichtet. Sie zählt wie auch die Reststofftechnik GmbH in Österreich seit letztem Jahr zu den ausländischen Recyclingpartnern der Rewindo“, berichtete EPPA-Geschäftsführer Gerald Feigenbutz. Recycling-Großprojekte wie das in Norderstedt hätten eindeutig „eine positive Signalwirkung“ für das gesamte werkstoffliche Altfensterrecycling in Europa.

Die gemeinsame Pressemeldung von Rewindo und EPPA finden Sie hier im PDF-Format zum Download.

Neue Consultic Studie: Datenerhebung zu Kunststoff gestartet

Seit 1998 liefert die „Consultic“-Studie gesicherte und weithin anerkannte Strukturdaten für die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststoffe in Deutschland. Auch die AGPU ist wieder an der Studie beteiligt.

In diesen Tagen startet nunmehr zum neunten Mal die Datenerhebung zu Kunststoff in Deutschland. Hierfür befragt die Consultic Marketing & Industrieberatung GmbH wieder mehr als 2.000 Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und -verwertung in Deutschland. Die Auswertung wird durch Zahlen und An­gaben aus bereits vorliegenden Berichten zur Kunststoff-produktion und -verwertung vervoll­ständigt. Die wesentlichen Ergebnisse werden noch in diesem Jahr publiziert.

Die Studie mit dem Titel „Produktions- und Verbrauchsdaten für Kunststoffe in Deutschland unter Einbeziehung der Verwertung 2013“ wird im Auftrag von PlasticsEurope Deutschland, der BKV, des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA sowie des bvse in enger Kooperation mit dem Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie durchgeführt.

Prowindo: Rahmen schaffen für die Energiewende – Kunststofffenster als wichtiger Bestandteil der energetischen Gebäudesanierung

Ziele, Aufgaben und Perspektiven der Kunststofffensterbranche.

Weiterhin ist der Erfolgskurs des Kunststofffensters ungebrochen: Allein im Jahr 2013 stieg der Marktanteil in Deutschland auf 58 Prozent – und es konnte somit die Marktführerschaft ausgebaut werden. Diese Entwicklung erstaunt wenig, zieht man in Betracht, dass das Kunststofffenster in Sachen Material- und Energieeffizienz in den letzten Jahren wichtige Hürden meisterte. Gleichzeitig stehen neue Herausforderungen auf der Agenda. So wirft vor allem das zentrale Thema „Nachhaltigkeit“ für Prowindo im Hinblick auf politische Entscheidungen neue Fragen auf. Die Vertreter des Prowindo-Branchenforums Kunststofffenster stellten am 27. März 2014 auf der von Dr. Michael Stöger, technischer Direktor Zentral- und Osteuropa Inoutic / Deceuninck GmbH, moderierten Pressekonferenz während der Messe fensterbau/frontale, die Themen Recycling, Qualitätssicherung sowie die Notwendigkeit einer europaweiten, umfassenden Gebäudesanierung und den drohenden Fachkräftemangel in den Fokus. In Kürze werden diese aktuellen Themen Prowindo bei einem Round-Table Gespräch mit Politikern in Berlin beschäftigen.

„Auch im letzten Jahr gab es wieder einen deutlichen Anstieg des gesamten deutschen Fenstermarkts. Die Absatzzahlen sind auf 13,1 Millionen Fenstereinheiten angestiegen. Kunststofffensterprofile als Rahmenmaterial liegen auch weiterhin in den Bereichen energetischer Sanierung und Recycling auf Platz eins“, erklärte Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. Das sechsköpfige Prowindo Experten-Team erwartet für 2014 eine weitere Steigerung der Absatz- und Marktentwicklungen von 5 bis 6 Prozent bei Kunststofffenstern. Die energetische Sanierung von Gebäuden stellt dabei einen vielversprechenden Absatzmarkt der Zukunft dar – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen.

Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen – Energiewende ganzheitlich konzipiert

„Als Experten für nachhaltige Entwicklung engagieren wir uns für ein ganzheitliches Konzept für die Energiewende, das den gesamten Bereich von der Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch einbezieht”, erklärte Thomas Hülsmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V. (AGPU). „Jede Kilowattstunde, die gar nicht erst verbraucht wird, ist die effizienteste.“ Der Hebel zum Erreichen der Energiesparziele ist im Segment des Verbrauchs in Gebäuden am größten. Insgesamt entfallen 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf diesen Bereich und können bereits heute mit vorhandenen Technologien und Produkten erreicht werden. Hier spielen PVC-Produkte wie Kunststofffenster mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent in Deutschland und Europa, Kabelkanäle und Isolierfolien für Rohre eine wichtige Rolle. Am Beispiel des Bottroper Projekts InnovationCity Ruhr wird das Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Gebäuden besonders deutlich: Ziel bis 2020 ist es, eine 50-prozentige CO2-Minderung zu erreichen. Schon jetzt haben die Maßnahmen dazu geführt, dass die Sanierungsquote im Gebäudebestand seit Projektstart bei über 7 Prozent in dem betroffenen Gebiet liegt. Der Bundesdurchschnitt beträgt ca. 1 Prozent pro Jahr. Die sogenannten Zukunftshäuser, die in dem Projektgebiet mit modernster Technologie zur Energieeffizienz (Energieerzeugung bis zum Energieverbrauch) ausgestattet sind, enthalten u.a. PVC-Fenster im Passivhausstandard und andere PVC-Produkte wie Kabelkanäle und Rohrisolierungsfolien. Damit die Energiesparziele erreicht werden, ist neben den KfW-Mitteln auch eine Förderung durch steuerliche Absetzbarkeit der Investitionen notwendig. Die Anstrengungen zum Energiesparen in Gebäuden sollten auf ganz Europa ausgedehnt werden.

Demografischer Wandel – Risiko und Chancen für die Branche

„All unsere Bestrebungen, die Erfolgsgeschichte des Kunststofffensters auszubauen, können schon bald jäh ausgebremst werden, wenn die Branche nicht zügig handelt“, schloss Ralf Olsen mit Blick auf den demographischen Wandel in Deutschland. „2020 werden der deutschen Wirtschaft über 2 Millionen qualifizierte Fachkräfte fehlen. Auch die Kunststoffprofil- und Fensterhersteller werden den Mangel tausender Fachkräfte massiv zu spüren bekommen. Die Branche muss jetzt reagieren, um sich als attraktiver Arbeitgeber gegenüber anderen Branchen durchzusetzen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den bisher einzigen Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik in den Köpfen der jungen Frauen und Männern als einen interessanten Beruf mit Perspektive zu verankern. Nur so können wir die drohende Fachkräftelücke minimieren“, appellierte Olsen. In einem ersten Schritt hatte pro-K in den vergangenen zwei Jahren die Neuordnung der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker maßgeblich vorangetrieben. Der Verband hat hierzu ein Marketingpaket initiiert, das ein Schlaglicht auf die herausragenden Berufsaussichten des Verfahrensmechanikers wirft.

Fensterrecycling im Spannungsfeld von REACh und Gesetzgebung

Die Kunststofffensterbranche konnte durch Rewindo nachhaltige Verbesserungen der Infrastruktur mithilfe weiterer Partner für das Recycling und in der Logistik, beispielsweise Deceuninck NV, der Reststofftechnik GmbH und dem Logistiker Biotrans GmbH, umsetzen. Zusätzlich wurden auch regionale Annahmestellen – vor allem für Kleinstmengen – als Ergänzung des bundesweiten Abholsystems eingeführt. Außerdem wurden die recycelten Mengen von Post-Consumer-Abfällen erneut gesteigert und wie in den Vorjahren durch unabhängige Dritte überprüft. (Input 32.430 t; Output reines PVC nach Aufbereitung 22.330 t). „Wir freuen uns, die Ausweitung der Fenster-Recyclingaktivitäten, beispielsweise der „Clearinghaus“-Idee nach Vorbild Rewindo, auf europäischer Ebene in enger Abstimmung mit EPPA und VinylPlus vorangetrieben zu haben“, berichtete Rewindo Geschäftsführer Michael Vetter. Gleichzeitig wies er auf das Recycling-Dilemma hin: „Die Politik fordert höhere Recyclingquoten, aber gleichzeitig Recyclingprodukte ohne Blei und Cadmium, obwohl diese aus Altfenstern stammenden Additive in der Matrix eines Recyclingprofils im Kern fest eingebunden sind und damit kein Problem darstellen.“

EPPA: VinylPlus-Label und Eco-Design – wo stehen wir heute?

„Die European PVC Window Profiles and Related Building Products Association (EPPA ivzw) hat sich vor gut zwei Jahren als eigenständiger Industrieverband der europäischen Systemhäuser verselbstständigt und vertritt die Belange der Branche in den für sie wichtigen Ausschüssen der Europäischen Kommission. So hat EPPA beispielsweise an der Aktualisierung der Kriterien für die grüne Beschaffung von Fenstern und Türen (GPP) mitgearbeitet und ist jetzt im Rahmen des Arbeitsplans 2012-2014 der Eco-design Directive am Beratungsprozess beteiligt. Weitere Höhepunkte sind die Erstellung der Umweltproduktdeklarationen (EPDs) für zweifach und dreifach verglaste Kunststofffenster durch das Institut Bauen und Umwelt IBU sowie die Mitgliedschaft in der ECO Plattform. Hierdurch soll eine europäische Nutzung der Branchen-EPDs erzielt werden. Als besonders wichtig ist aber das Engagement für das Thema „REACh und Recycling“ einzustufen. Es gilt, den Weg freizumachen, die Recyclingquoten von Altfenstern in Europa zu steigern, und regulatorische Hürden zu überwinden“, erklärte Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer von EPPA.

SKZ – Innovation und Gütesicherung für nachhaltige Kunststofffensterprodukte

Das SKZ steht seit über 50 Jahren als größtes Kunststoffinstitut Deutschlands für Qualitätssicherung und Innovationen in Sachen Kunststoff und technischer Entwicklung: Das Forschungsprojekt Infrarotschweißen von Kunststofffensterprofilen steht nun kurz vor dem Abschluss und vereint viele positive Aspekte. Neben kürzeren Schweißzeiten als beim Standard Heizelementstumpfschweißen und einem geringeren Energieverbrauch pro Schweißung ist auch kontaktloses Erwärmen möglich. „Das neue Verfahren kommt ab sofort ohne Antihaftbeschichtung aus. Außerdem können wir mechanischen Verschleiß und Verunreinigung durch Materialrückstände ausschließen“, berichtete Dr.-Ing. Gerald Aengenheyster, Geschäftsführer Produktqualität des SKZ. Zusätzlich ist das SKZ das erste Institut, das die Tauglichkeit dieses Verfahrens für die Kunststofffensterbranche weltweit erforscht. Ein weiterer Erfolg des SKZ ist die für den Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse e.V. (QKE) erstellte Umweltproduktdeklaration (EPD) für Kunststofffenster aus PVC-U. Sie wurde nun vom Institut Bauen und Umwelt e.V., einem unabhängigen dritten Institut, verifiziert. „Als Partner der Branche für Qualitätssicherung und Innovationen u.a. mit dem Schwerpunkt Kunststofffensterprofilsysteme haben wir zusätzlich eine Gütesicherung für Kunststofffenster nach der neuen RAL-GZ 716 erfolgreich gestartet und mit neuen Anforderungen an hochwertige Oberflächen ausgestattet“, führte Aengenheyster weiter aus. Die Übertragungsaudits zur Verifizierung bereits bekannter Systeme, wie Folien und Klebstoffe, wurden vom SKZ in den letzten Monaten durchgeführt. Weitere Ergebnisse werden auf der Fachtagung „Das Kunststoff-Fenster: Rohstoffe – Verarbeitung – Systemtechnik“ des Prowindo Branchenforums vom 24. bis 25. September 2014 in Würzburg präsentiert.

Qualitätssicherung als Erfolgsgarant – Übergabe der ersten RAL Gütezeichen nach RAL-GZ 716

„Mit der Vergabe der Gütezeichen kommt ein umfangreiches Projekt zum Ende. Die Erweiterung der gütebestimmenden Merkmale vom Profil zum System war ein großer Schritt und erforderte zahlreiche Abstimmungsprozesse weit über die Grenzen der Gütegemeinschaft hinaus. Als Ergebnis haben wir heute eine umfassende Gütesicherung, welche die Wertschöpfungskette bis hin zum Kunststofffenster erfasst und somit eine Eintrittskarte ins Gütezeichen Fenster und Haustüren darstellt“, erklärte Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V. Diesen Mehrwert, der sich aus der Verbreitung der Gütezeichen ergibt, sollte die Branche entschieden nutzen. Mit der Verleihung auf der Messe fensterbau/frontale ist somit der erste und wichtigste Schritt getan.

VinylTV: Video zum 2. Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ online

Zum Jahreswechsel 2013/2014 fand in Bad Kissingen die Preisverleihung des zweiten bundesweiten Wettbewerbs „Umweltgerechte Modernisierung“ von AGPU und Rewindo statt. Dieser stand unter der Schirmherrschaft von Prof. Harald Herrmann, Leiter und Direktor des Bundesinstituts für Stadt,- Bau- und Raumforschung (BBSR) und hatte zur Aufgabe, beispielhafte Sanierungen von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden zu ermitteln und auszuzeichnen.

Der Kölner TV-Sender center.tv hat den gesamten Wettbewerb seit 2012 begleitet und uns nun einen Zusammenschnitt mit den Projekten der Preisträgern zur Verfügung gestellt. Den Beitrag können Sie auf unserem YouTube-Kanal VinylTV ansehen.

Aktuell stehen auf VinylTV insgesamt knapp 100 Videos zur Verfügung – angefangen mit Statements von AGPU-Mitgliedsunternehmen bis hin zu Projekt- und Veranstaltungsdokumentation. Seit dem Relaunch vor zweieinhalb Jahren wurden rund 23.000 Videozugriffe verzeichnet. Damit gehört VinylTV zu einem der erfolgreichsten YouTube-Kanäle zum Werkstoff PVC weltweit. Schauen Sie doch mal rein!

VEKA AG verstärkt sich durch die Übernahme des Wettbewerbers GEALAN

Die VEKA AG aus dem westfälischen Sendenhorst, Hersteller von Kunststoff-Profilsystemen für Fenster und Türen, übernimmt von der Halder Beteiligungsberatung die GEALAN Holding GmbH aus dem fränkischen Oberkotzau samt Tochtergesellschaften und Niederlassungen. Über den Kaufpreis der Transaktion vereinbarten die beteiligten Parteien Stillschweigen. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

Mit dem Erwerb des bereits seit vielen Jahren im Markt etablierten und bekannten Wettbewerbers GEALAN, der aktuell verstärkt auf eine Differenzierungsstrategie setzt, baut die VEKA Gruppe ihre starke Wettbewerbsposition in Deutschland, Europa und der Welt weiter aus.

Andreas Hartleif, Vorstandsvorsitzender der VEKA AG dazu: „Als maßgeblicher Partner der europäischen Fensterhersteller müssen wir uns den Herausforderungen des Marktes stellen. Deshalb stärken wir unsere eigene Wettbewerbssituation und erschließen durch die Zusammenführung von umfassendem Knowhow im Fensterbereich weitere Markt- und Umsatzpotentiale. Außerdem tragen wir so zur Konsolidierung des Marktes bei.“

Zur familiengeführten VEKA Gruppe gehören weltweit über 3.600 Mitarbeiter in 25 Tochtergesellschaften auf drei Kontinenten. Davon sind rund 1.300 Mitarbeiter am Hauptsitz in Sendenhorst beschäftigt. Der im Jahr 2013 erwirtschaftete Umsatz betrug 793 Millionen Euro. Weltweit verarbeiten über 2.200 Fachbetriebe die VEKA Systeme zu hochwertigen Bauelementen aus Kunststoff. Mit der vom Finanzinvestor Halder übernommenen GEALAN Holding GmbH wächst die Gruppe noch einmal um 1.150 Mitarbeiter und auf einen Jahresumsatz von insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro.

(Pressemeldung vom 12. März 2014)

EU-Kommission: DINP und DIDP sind sicher für die Nutzung in allen derzeitigen Verbraucheranwendungen

Am 31. Januar 2014 hat die Europäische Kommission ihre Ergebnisse zur Neubewertung der Beschränkung der hochmolekularen Phthalate DINP und DIDP in Spielzeug und Babyartikeln, die von Kindern in den Mund genommen werden können, veröffentlicht und damit die im August letzten Jahres vorgestellten Ergebnisse der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) bestätigt.

Basierend auf der umfassenden Bewertung der ECHA und ihrer Experten aus allen EU Mitgliedsstaaten, ist die Europäische Kommission zu dem Schluss gekommen, dass zwar die Beschränkungen für Spielzeug und Babyartikel, die von Kindern in den Mund genommen werden können, bestehen bleiben sollen. In allen anderen Anwendungen hingegen ist kein Risiko identifiziert worden, dass weitere Schritte zur Verminderung der Exposition von DINP und DIDP notwendig macht.

Die AGPU begrüßt die aktuelle Klarstellung aus Brüssel. In der Vergangenheit wurden immer wieder verschiedene Weichmacher ohne Differenzierung in einen Topf geworfen. Darüber hinaus wurden immer wieder Stoffe als PVC-Weichmacher bezeichnet, die in PVC keine Verwendung finden. In Europa werden als Weichmacher in PVC-Produkten heute fast ausschließlich die von EU Kommission als sicher beurteilten hochmolekularen Phthalate DINP und DIDP sowie Spezialweichmacher verwendet, wie die Statistik des Europäischen Verbandes für Weichmacher und Zwischenprodukte (ECPI) belegt.

„Dank jahrelanger Forschung und verbesserter Rezepturen hat die Industrie in Europa Weich-PVC in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Produkte wie Dachbahnen, Kabel und Leitungen, Bodenbeläge und Tapeten sind kontinuierlich weiter entwickelt worden und basieren auf nachhaltigen Inhaltsstoffen. Flexible PVC-Produkte sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und auch in Zukunft unverzichtbar. Sie zeichnen sich durch ihre lange Lebensdauer aus, sind wirtschaftlich, sicher und hochwertig“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. Sowohl die Beurteilung der ECHA als auch der jüngste Beschluss der EU-Kommission seien ein deutlicher Beleg für diesen Fortschritt.

Die vier Jahre andauernde wissenschaftliche Bewertung umfasste neben einem öffentlichen Konsultationsprozess auch eine unabhängige Bewertung durch den Ausschuss für Risikobeurteilung der ECHA, welcher sich aus anerkannten Experten aller 28 Mitgliedsstaaten zusammensetzt. Berichterstatter war der deutsche Toxikologe Professor Dr. med. Helmut Greim aus München. Der 396-Seiten-Report der ECHA-Wissenschaftler beinhaltete eine Analyse der möglichen Exposition von DINP und DIDP aus allen Quellen und Produkten, einschließlich Nahrung, Hautkontakt, Innenraumluft und Hausstaub, Kleidung, Lebensmittel, PVC-Böden, Fahrzeuginnenräumen usw. Ausdrücklich wurden mögliche Gefährdungen für Kinder und für Erwachsene untersucht.

Zu den Feststellungen der ECHA gehört die Aussage, es sei keine Gefahr durch eine mögliche Kombination der Wirkungen von DINP und DIDP über die Nahrungsaufnahme oder über die Innenraumluft und Hausstaub zu erwarten.

Weiterführende Dokumente:
ECHA-Report
Papier der EU-Kommission
Webseite ECPI
FAQ zum Thema Weich-PVC

Dr. Jan-Marco Luczak MdB zu Besuch bei profine in Berlin

Der CDU Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak besuchte am 27. Januar 2014 die profine GmbH in ihrem Werk in Berlin. Dr. Luczak wollte sich aus erster Hand erkundigen, welche Bedeutung die Energiewende in Deutschland sowie die europäischen Energiesparinitiativen für die betroffenen Industrien haben. Dr. Michael Szerman, Leiter des Ressorts Wirtschaft, Politik und Umwelt sowie Leiter der Forschung & Entwicklung von profine, schilderte dem Gast die Situation aus Sicht eines Unternehmens, dessen Kerngeschäft Technologien und Systeme für energieeffiziente Fenster sind.

Das Systemhaus profine sei für die Energiewende gut vorbereitet, mit Fenstersystemen, die einen wertvollen Beitrag zum Energiesparen am Bau leisten – auch für die energieeffiziente Sanierung, denn „jede Kilowattstunde, die erst gar nicht verbraucht wird, ist die effizienteste“, so Dr. Szerman. Darüber hinaus sei die Branche mit der flächendeckenden Rücknahme der ausgebauten Fenster über das Rewindo-System in Sachen Recycling vorbildhaft. Dr. Szerman betonte, dass die Hauseigentümer mehr politische Unterstützung brauchen, um Sanierungsvorhaben anzugehen und die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung und Verstetigung der KfW-Mittel müsse um steuerliche Anreize ergänzt werden. Eine einseitige Konzentration der Energiepolitik auf die Energieerzeugung greife zu kurz, weil etwa 40 Prozent der Energie in Gebäuden verbraucht wird. Dr. Luczak, der als Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag für Fragen des Mietrechts zuständig ist, betonte, dass die geplanten Neuerungen im Mietrecht nicht zulasten des Wohnungsbaus gehen dürften.

Dieses Ziel, die Energiewende auch mit dem Aspekt der Energieeffizienz zu koppeln, verfolge ebenfalls die Bundesregierung, versicherte Dr. Luczak dem Gastgeber. Im Grundsatz stimme er dem Wunsch vollständig zu, verwies aber auf den begrenzten Bundeshaushalt.

Als weiteres Thema wurde die Sorge um nachteilige Korrekturen des EEG bezüglich der Umlagebefreiung energieintensiver Industrien besprochen. Dr. Luczak betonte hier, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie erhalten bleiben müsse und zeigte Verständnis für die Sorgen der AGPU und von profine.

Der Bundestagsabgeordnete hob zum Abschluss des Gespräches anerkennend hervor, dass sich das profine-Werk an der Motzener Straße „zu einer Konstante der Berliner Industrie“ entwickelt habe und mit seinen jährlich 10 neuen Auszubildenden einen beachtenswerten Beitrag für die Zukunft der hiesigen Wirtschaft leiste.

Der Besuch kam auf Initiative von Thomas Hülsmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V. (AGPU), Bonn, zustande. Die AGPU engagiert sich seit 2010 für die ganzheitliche Betrachtung der Energiepolitik durch Veranstaltungen und Gespräche gemeinsam mit den Fensterprofilherstellern.