Wirtschaftliche Bedeutung

Im Jahr 2014 hat die Europäische Kunststoff-Branche einen Gesamtumsatz von 350 Milliarden Euro erwirtschaftet. Über 1,45 Millionen Beschäftigte arbeiten in rund 62.000 Unternehmen der Kunststoffindustrie – die meisten davon in kleineren und mittelgroßen Unternehmen (KMU). PVC gehört zu den wichtigsten Kunststoffen in Europa und spielt auch weltweit in der obersten Liga. Die PVC-Branche hat mit ihrem äußerst breiten Spektrum qualitativ hochwertiger Produkte große wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Prognosen gehen von einem weiteren Wachstum aus.

Verarbeitung in Europa

Die Verarbeitungsmenge von PVC in Europa lag 2014 bei 4,9 Millionen Tonnen. Damit gehört PVC nach den Polyolefinen Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP), die zusammen beinahe die Hälfte des europäischen Kunststoffmarktes ausmachen, zu den wichtigsten Polymeren. Die herausragende Bedeutung von PVC wird in der nebenstehenden Grafik verdeutlicht.

Internationales Wachstum

Auch weltweit spielt PVC in der obersten Liga. So steht PVC beim Verbrauch an Kunststoffen an dritter Stelle. Alle Prognosen gehen von einem weiteren Wachstum für Kunststoffe aus – das gilt auch für den Werkstoff PVC.

Große Hersteller beliefern den Markt

Die Konzentration der Anbieter unterscheidet sich je nach Kontinent. Während in China noch eine hohe Anzahl kleinerer Anbieter den Markt dominiert, haben in Nordamerika hingegen die fünf größten Hersteller einen Marktanteil von 88 %. In Europa stellen die fünf größten Anbieter 71 % des PVC-Angebotes bereit. Betrachtet man die prognostizierten Kapazitäten der weltweit größten Hersteller für das Jahr 2016, dann liegt Shin-Etsu an der Spitze, gefolgt von Inovyn (Joint-Venture von Solvay und INEOS), Formosa Plastics und Oxychem. Anders sieht die Situation bei den PVC-Spezialitätenherstellern für die Plastisol-Verarbeitung (Pasten-PVC) aus. In Europa stehen die Unternehmen Vinnolit (wurde 2014 von Westlake übernommen), Vestolit (wurde 2014 von Mexichem übernommen) und Inovyn auf den ersten drei Plätzen.

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Verarbeitung mittelständisch geprägt

Die PVC-verarbeitende Industrie in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ist ausgesprochen leistungsfähig, meist mittelständisch geprägt und ebenso wie die Kunststofferzeuger sehr exportorientiert. Einige dieser PVC-Verarbeiter sind mit ihren Produkten Weltmarktführer. Dazu gehören insbesondere Fensterprofile und Hartfolien, aber auch Anwendungen im medizinischen Bereich, Dach- und Dichtungsbahnen und andere Weichfolien. In Deutschland wurden 2014 rund 1,52 Millionen Tonnen PVC verarbeitet.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Im Jahr 2014 erwirtschaftete die deutsche Kunststoffindustrie 92 Milliarden Euro. Die 370.000 Beschäftigten der Kunststoff-Branche arbeiten in etwa 3.300 Unternehmen. Die Schweizer PVC-Branche trägt in erheblichem Umfang zum Erfolg der gesamten Kunststoffindustrie bei. Mit ihren 34.000 Mitarbeiternerzielt sie in etwa 850 Betrieben einen Jahresumsatz von rund 15,1 Milliarden CHF, d.h. über 16 Milliarden Euro. Die österreichische Kunststoffwirtschaft beschäftigt in etwa 560 Betrieben mehr als 29.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 13 Milliarden Euro. In diesem volkswirtschaftlich bedeutenden Wirtschaftszweig spielt PVC eine tragende Rolle.

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