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Die Schallplatte aus chemisch recyceltem PET: Klimafreundlicher als das Vinyl-Original?

Im Vorfeld der Fakuma sind in den vergangenen Tagen einige vielbeachtete Artikel erschienen, die die vom Kunststoff-Distributeur Albis dort präsentierten Schallplatten aus PET auf Basis chemisch recycelter Rohstoffe vorstellen. Die Tonträger enthielten ein Material, das eine kreislauffähige Alternative zu PVC darstelle.

Das Produkt SKYPET® CR enthalte bis zu 99 Prozent recycelte PET-Abfälle und führe zu einer „signifikanten Einsparung von 7,1 kg CO2  eq/kg im Vergleich zu PVC“.

Der Vergleich im Faktencheck

Betrachtet man die laut Albis zugrunde gelegten Daten genauer, fällt schnell auf, dass der Vergleich zwischen SKYPET® CR zu „PVC“ an gleich mehreren Stellen nicht stimmig ist.  Laut dem Zertifikat des koreanischen Herstellers von SKYPET® CR, SK Chemicals, verursacht das Material bei einem Rezyklatanteil von 99 Prozent, Emissionen von 0,712 kg CO2 eq/kg.

Dem gegenüber gestellt wurde ein Ausstoß von 7,83 kg CO2 eq/kg bei PVC. Die PVC-Daten entstammen jedoch einer chinesischen Studie, die lediglich PVC aus chinesischer Produktion nach dem Acetylenverfahren betrachtet und in keiner Weise die Realität der europäischen PVC-Produktion widerspiegelt.

Zwei Fragen seien hier erlaubt:

– Wie sieht die Bilanz von SKYPET® CR aus, wenn weniger als 99 Prozent recycelte PET-Abfälle zur Anwendung kommen?

–  Warum wird der Vergleich zu PVC aus China und nicht aus Europa gemacht?

Die veröffentlichten Daten zu in Europa produziertem PVC (S-PVC) liegen mit einer Marktabdeckung von 73 Prozent vor. Hiernach betragen die Emissionen bei S-PVC aus europäischer Produktion 2,03 kg CO2 eq/kg und sind damit deutlich niedriger als die für den Vergleich herangezogenen 7,83 kg CO2 eq/kg aus chinesischer Produktion. Gleichzeitig sind sie damit auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Produktion von Standard-PET-Neuware (2,06 kg CO2 eq/kg, nach Daten des o.g. Herstellers).

PVC auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ist verfügbar und wird bereits zur Produktion des Vinyl-Originals verwendet

Der eigentlich angemessene Vergleich von CR PET mit ebenfalls defossiliertem PVC wurde offensichtlich gar nicht erst in Betracht gezogen. Solche PVC-Typen, z.B. auf Basis von Biomasse der zweiten Generation, sind von europäischen PVC-Produzenten erhältlich und werden auch für die Produktion von Vinyl-Schallplatten angeboten. Dabei wird nach Angaben von PVC-Herstellern eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von rund 90 Prozent gegenüber der jeweiligen fossil-basierten Type erreicht und liegt somit noch deutlich unter den Emissionen des CR PET von 0,712 kg CO2 eq /kg.

Diese Zahlen sprechen für sich und zeigen deutlich, dass das Original mindestens so gut wie die PET-Alternative ist, wenn die entsprechenden Rohstoffe eingesetzt werden. Der Schallplattenliebhaber kann daher mit gutem Gewissen auf das für seinen Klang berühmte und langlebige Original zurückgreifen.

Herausforderungen für die gesamte Kunststoffbranche

Die gesamte europäische Kunststoffbranche steht vor enormen Herausforderungen bei der Bewältigung der umfassenden Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft und Kohlenstoffneutralität. Schlecht recherchierte „Zahlenspiele“ gegen den einen oder anderen Kunststoff helfen hier nicht weiter.

Foto: optimal media

Schallplatten aus biobasiertem PVC stellt der Mediendienstleister optimal media unter dem Produktnamen BioVinyl her. Der gesamte Herstellungsprozess unterliegt dem ISCC PLUS-Zertifizierungsverfahren. Die Schallplatten sind in zwölf verschiedenen Farbvarianten erhältlich. Auch klanglich gibt es keinen Unterschied zu Produktionen auf „Virgin Vinyl“. Jüngst hat Peter Fox seine Single „Zukunft Pink“ als pinke 7inch Vinyl-Schallplatte aus BioVinyl veröffentlicht.“

Records made from chemically recycled PET: More climate-friendly than the original vinyl records?

Records made of PET based on chemically recycled raw materials introduced   by plastics distributor Albis at Fakuma, recently attracted a lot of media coverage in the specialist press in Germany. The records contained a material that was a circular/recyclable alternative to PVC.

It was further reported that the product SKYPET® CR contained up to 99 per cent recycled PET waste and led to a „significant saving of 7.1 kg CO2   eq/kg compared to PVC“.

Fact-Checking in the comparison

A more detailed examination of the data used as a basis according to Albis quickly reveals that the comparison between SKYPET® CR and „PVC“ is inconsistent in several respects.  According to the certificate of the Korean manufacturer of SKYPET® CR, SK Chemicals, the material causes emissions of 0.712 kg CO2 eq/kg with a recycled content of 99 per cent (www.skchemicals.com/imgup/pdf/2022_eng.pdf). This compares with emissions of 7.83 kg CO2 eq/kg for PVC. However, the PVC data comes from a Chinese study that only considers PVC produced in China using the acetylene process and in no way reflects the reality of European PVC production ( https://doi.org/10.1051/e3sconf/202339301031).

Two questions are allowed here:

– What is the balance of SKYPET® CR when less than 99 per cent recycled PET waste is used?

– Why is the comparison made with PVC from China and not from Europe?

Published data on PVC (S-PVC) produced in Europe is available with a market coverage of 73 per cent (check data eco profiles from ECVM / Plastics Europe at: https://pvc.org/wp-content/uploads/2023/06/230628_Eco-profile-PVC_june23.pdf). According to this data, the emissions of S-PVC from European production amount to 2.03 kg CO2 eq/kg and are thus significantly lower than the 7.83 kg CO2 eq/kg from Chinese production used for the original comparison. At the same time, they are at a similar level to the production of standard virgin PET (2.06 kg CO2 eq/kg, according to data from the above-mentioned manufacturer).

PVC based on renewable raw materials is available and already used in the production of original vinyl records

The appropriate comparison of CR PET with likewise lower carbon PVC was obviously not even considered. Such types of PVC e.g., based on second generation biomass, are available from European PVC producers and are also offered for the production of vinyl records. According to PVC manufacturers, this achieves a reduction of the CO2 footprint of around 90 per cent compared to the respective fossil-based type and is thus still well below the CR PET emissions of 0.712 kg CO2 eq /kg.

These figures speak for themselves and clearly show that the original is at least as good as the PET alternative if the appropriate raw materials are used.  Record-fans can therefore fall back on the original, famous for its sound and long-lasting, with peace of mind.

Challenges for the entire plastics industry

The entire European plastics industry faces enormous challenges in managing the comprehensive transformation towards a circular economy and carbon neutrality. Poorly researched „numbers games“ against one plastic or another do not help here.

Absatz von PVC-Belägen auch in 2014 weiter angestiegen

Nach Schätzungen des Fachverbandes der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) ist der Gesamtabsatz von elastischen Bodenbelägen in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013 um insgesamt 5,1 Prozent gestiegen. Ein besonders starkes Wachstum verzeichneten die PVC-Designbeläge, gefolgt von den Cushion Vinyl-Belägen (CV). Beide Produktkategorien überkompensierten die Rückgänge von homogenen und heterogenen PVC-Belägen sowie die Rückgänge anderer elastischer Nicht-PVC-Beläge wie beispielsweise Linoleum und Kautschuk.

Damit setzt sich der positive Trend insgesamt weiter fort. Anfang 2014 hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Fachmesse DOMOTEX in Hannover mitgeteilt, dass die Produktion von Bodenbelägen aus Kunststoff, dies sind überwiegend PVC-Beläge, gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 11,6 Prozent verzeichnen konnte. Eine klare Botschaft, dass es die Branche mit innovativen Produkten, modernen Designs und einem top Marketing geschafft hat, PVC–Böden zu einem Trendsetter zu machen.

Aus Sicht der PVC-Experten der AGPU liegt die Erklärung auf der Hand. „Neben dem herausragenden Design wurden vor allem die technischen Eigenschaften der Bodenbeläge stetig verbessert“, weiß AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. Hygienische Oberflächen, Trittschalldämmung und neue Verlegetechniken seien nur einige Beispiele hierfür. Wichtige Argumente für eine Kaufentscheidung seien auch, dass elastische Bodenbeläge nicht nur pflegeleicht, sondern auch langlebig und nachhaltig sind. „Am Ende ihrer Nutzungsdauer können diese sogar wiederverwertet und als Rezyklat in den Materialkreislauf zurückgeführt werden“, so Hülsmann.

PVC-Partner APP: Mehr knapp 900 Leser nutzen das digitale Angebot der AGPU

Seit Oktober 2012 sind alle wichtigen AGPU-Publikationen wie STARKE SEITEN, BLITZ-INFO und „Alles über PVC“ auch in digitaler Form via PVC-Partner APP für Smartphones und Tablet-PCs erhältlich. Dieses Konzept wird immer mehr angenommen. Mit Stand 11. Juli 2014 nutzen derzeit knapp 900 Leser die PVC-Partner APP, die neben den bereits genannten Publikationen auch den aktuellen AGPU-Tätigkeitsbericht sowie mit MODERN AGE auch die englischsprachige Ausgabe (in Kooperation mit dem Vinyl Institute in den USA) der STARKE SEITEN enthält.

Sie haben ein Smartphone oder ein Tablet-PC und wollen dieses Angebot ebenfalls nutzen? Die PVC-Partner APP unterstützt die beiden gängigsten Betriebssysteme Apple iOS und Google Android und ist im jeweiligen App-Store zu finden.

Apple App-Store: https://itunes.apple.com/de/app/pvc-partner-kommunikation/id588969815

Google App-Store: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.pressmatrix.pvc

DOMOTEX: PVC ist Trendsetter bei den Bodenbelägen

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Fachmesse für Bodenbeläge und Teppiche DOMOTEX in Hannover mitgeteilt hat, wurden im Jahr 2013 in Deutschland Bodenbeläge im Wert von 3.665 Millionen Euro hergestellt. Dies sei gegenüber 2012 ein Anstieg von 1,1 Prozent. Der bisherige Rekordwert von 3.642 Millionen Euro aus dem Vorjahr sei noch einmal übertroffen worden, heißt es.

„Die DOMOTEX hat gezeigt, das PVC heute Trendsetter bei den Bodenbelägen ist“, betont AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann nach seinem Messebesuch. Dies zeigte sich sowohl auf den Ständen der Aussteller als auch auf der Sonderschau „Innovations@DOMOTEX“, auf der Vinyl-Designbodenbeläge prominent vertreten waren. Die jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen diesen Trend. Während die Produktion von Bodenbelägen aus Kunststoff gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 11,6 Prozent verzeichnen konnte, seien die Produktionszahlen von Bodenbelägen aus Holz, Keramik und Textil rückläufig.

Aus Sicht der PVC-Experten der AGPU liegt die Erklärung auf der Hand. „Neben dem Design wurden vor allem die technischen Eigenschaften der Bodenbeläge stetig verbessert“, weiß Hülsmann. Hygienische Oberflächen, Trittschalldämmung und Rutschsicherheit seien nur einige Beispiele hierfür. Wichtige Argumente für eine Kaufentscheidung seien auch, dass elastische Bodenbeläge nicht nur pflegeleicht, sondern auch langlebig und nachhaltig sind. „Am Ende ihrer Nutzungsdauer können diese sogar wiederverwertet und als Rezyklat in den Materialkreislauf zurückgeführt werden“, so Hülsmann.

Eine Textilie erobert die Welt

Die amerikanische Designerin Sandy Chilewich hat Textilien aus gewebtem Vinyl entwickelt, die sie durch ihr Unternehmen Chilewich | Sultan LLC zu einer erstaunlichen Anzahl vollkommen unterschiedlicher Produkte verarbeiten lässt: von gediegenen Wand- und Bodenbelägen über pflegeleichte Platzsets bis zu edlen Taschen und trendigen iphone-Hüllen. Das vielfältige Produktspektrum ist nicht nur dem breiten Farbspektrum der Vinylgewebe zu verdanken, sondern auch den unterschiedlichen Webstrukturen. Diese interpretiert Sandy Chilewich meisterhaft in immer neuen Texturen – sei es in frischen Modefarben für den Tisch oder aber in zeitlos eleganten Farbstellungen für Wand und Boden. Bekannt geworden ist die Designerin vor allem durch ihre trendigen Platzsets und Bodenmatten, die sie inzwischen weltweit vertreibt.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.chilewich.com

Der gute alte Plattenladen ums Eck

Leidenschaft Vinylscheibe am internationalen „Record Store Day“ 2013.

Der Tonarm legt sich ganz analog auf den Tonträger, dann knistert es ein wenig bevor im satten, warmen Klang die Musik erklingt. Mal eben durch die einzelnen Titel „skippen“? Nur schwer möglich und auch selten erwünscht von den vielen Musikliebhabern, die weltweit nach wie vor den Klang von Vinyl-Schallplatten schätzen. Gekauft wird das Schätzchen häufig noch beim guten alten Plattenladen ums Eck. Hier gibt es dann neben dem Kaffee aufs Haus noch eine persönliche und im Zweifel auch vollkommen subjektive Beratung statt Download und „Empfehlungslalgorithmus“. Wirkt nostalgisch und ist es vielleicht sogar, aber eben auch persönlicher und herrlich entschleunigt.

Das außergewöhnliche Hör- mit dem Kauferlebnis verbindet am kommenden Samstag auch der internationale „Record Store Day“. Dabei bieten die über 2.000 unabhängigen Plattenläden weltweit den Vinylliebhabern zusätzlich noch ein ganz besonderes Highlight: Zeitgleich werden an die 400 streng limitierte und hochwertige Sonderveröffentlichungen auf Vinyl in den Shops angeboten, die speziell für diesen Tag produziert wurden. Auf der Veröffentlichungsliste stehen neben jungen Künstlern wie Jake Bugg ebenso „Klassiker“ wie David Bowie, Miles Davis oder Paul Weller.

Legt man die reinen Verkaufs- und Umsatzzahlen der Vinyl-Schalplatten zugrunde, so dürfte sich auch der 2007 ins Leben gerufene „Record Store Day“ einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen. Seit 2006 kann die Schallplattenbranche im Bereich Vinyl wieder Zuwächse verbuchen. Nach einem Bericht des Donaukuriers lag laut Bundesverband der Musikindustrie der Umsatz seinerzeit im deutschen Markt bei 5,2 Millionen Euro, fünf Jahre später bereits bei 13,9 Millionen. Die Branche hoffe nun bald die 1 Millionen-Marke bei den Verkaufszahlen zu durchbrechen. Ein umgekehrter Trend im Übrigen im Vergleich zur CD. Zwar beherrscht das Medium mit rund 70 Prozent immer noch deutlich den Musikmarkt, aber die Absatzzahlen sind durch die Konkurrenz der digitalen Musikdateien seit 2001 rückläufig. Im Bereich der Abspielgeräte haben Plattenspieler bereits die Nase vorn: So wurden 2011 nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) 118.000 Plattenspieler und 87.000 CD-Player verkauft.

1948 war es Dr. Peter Goldmark bei CBS, der als erster rauscharmes PVC als Tonträger verwendete und damit am 21. Juni 1948 seine erste „Microgroove-LP rotieren ließ. Das Material war preiswerter als der damals verwendete Schellack und überdies ließ sich die Ton- und Klanqualität deutlich steigern. Außerdem war die neue LP robuster, sie zerbrach nicht gleich, wenn sie unsanft behandelt wurde.

Damit war dieser neue Tonträger „massenfähig“. Mit ihm wurde Musik erschwinglich. PVC hatte durch seine Materialeigenschaften einen deutlichen Vorteil gegenüber Schellack: PVC ermöglichte das Schneiden von Mikrorillen, etwa neun Rillen pro Millimeter, sowie geringere Drehzahlen, wodurch die Spieldauer gegenüber der Schellackplatte deutlich verlängert und die Tonqualität gesteigert wurde. In der Regel wies die LP mit einem Durchmesser von 30 cm eine Spieldauer von 20–30 Minuten pro Seite auf.

In Deutschland hielt die neue LP erst 3 Jahre später Einzug, bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Ihren Höhepunkt erlebte die Langspielplatte 1981, als von ihr 1,14 Mrd. Stück weltweit verkauft wurden. Bald danach schien zunächst ihr Ende nahe. Die Verkaufszahlen sanken, ihr neuer Wettbewerber – die CD – sollte ihr den Rang ablaufen. Doch die Vinylscheibe wirklich aus dem Feld zu schlagen, gelang der CD nie ganz. Den warmen, satten Klang der Vinylscheibe kann die CD nach Auffassung vieler Musikliebhaber nicht imitieren. Bei 20.000 Hertz beispielsweise ist technikbedingt nach oben Schluss bei der CD.