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EFSA: „Kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher durch Bisphenol A-Exposition“

In ihrer umfassenden Neubewertung der Exposition gegenüber Bisphenol A (BPA) und dessen Toxizität kommt die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) zu dem Schluss, dass BPA bei der derzeitigen Verbraucherexposition für keine Altersgruppe ein Gesundheitsrisiko darstellt (einschließlich ungeborener Kinder, Kleinkinder und Jugendlicher). Laut Pressemitteilung liege die die Exposition über die Ernährung bzw. eine Kombination verschiedener Quellen (Ernährung, Staub, Kosmetika und Thermopapier) demnach deutlich unterhalb der sicheren Obergrenze (TDI).

Obwohl neue Daten und differenziertere Methoden die Sachverständigen der EFSA dazu veranlasst haben, den sicheren Grenzwert für BPA deutlich herabzusetzen – von 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (µg/kg KG/Tag) auf 4 µg/kg KG/Tag – liegen die höchsten Schätzungen für die von Lebensmitteln und einer Kombination von Quellen ausgehende Exposition (im EFSA-Gutachten „aggregierte Exposition“ genannt) um das 3- bis 5-fache unter dem neuen TDI-Wert.

Unsicherheiten bezüglich möglicher gesundheitlicher Auswirkungen von BPA auf Brustdrüse und Fortpflanzungsorgane, das Stoffwechsel- und Immunsystem sowie hinsichtlich neurologischer Verhaltensstörungen wurden laut EFSA-Bericht quantifiziert und bei der Berechnung des TDI-Werts berücksichtigt. Darüber hinaus ist der TDI als vorläufig anzusehen, solange die Ergebnisse einer Langzeitstudie bei Ratten noch ausstehen, die dazu beitragen sollen, besagte Unsicherheiten zu verringern.

http://www.efsa.europa.eu

Pharmazeutische Zeitung: „Phthalate“ erhöhen Risiko für Frühgeburten, Ursache unbekannt

„Phthalate, die vielen Kunststoffen als Weichmacher zugesetzt werden, könnten das Risiko für Frühgeburten erhöhen“, heißt es wieder einmal verallgemeinernd in einer Presse-Meldung, obwohl nur einzelne Weichmacher gemeint sind . Hintergrund der Meldung ist eine aktuelle Studie aus den USA. Demnach hatten Schwangere mit der höchsten Konzentration ganz bestimmter (!!) Phthalate im Urin ein drei- bis fünffach erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt im Vergleich zu Frauen mit normaler Gestationsdauer. Das Forscherteam um Kelly Ferguson von der University of Michigan School of Public Health verglich die Urin-konzentrationen einzelner Phthalate und deren Metabolite von 130 Schwangeren mit Frühgeburt mit denen von Schwangeren mit normalem Geburtstermin. Demnach waren im Urin der Schwangeren mit Frühgeburt erhöhte Werte von MEHP, MECPP, DEHP und MBP zu finden.

Die genaue Ursache hierfür sei noch unbekannt, heißt es in dem Artikel der Pharmazeutischen Zeitung vom 28. November 2013. So sei bislang der genaue Mechanismus, wie die Weichmacher eine Frühgeburt auslösen könnten, unbekannt. Die Forscher vermuten, dass die Substanzen bei der Mutter oxidativen Stress oder entzündliche Prozesse auslösen. Völlig unklar sei auch, ob Schwangere durch Verzicht auf Parfüm oder Deo sowie das Meiden von abgepackten Nahrungsmitteln das Frühgeburtsrisiko reduzieren könnten.

Fragen und Antworten zu den Themen Phthalate und Weich-PVC (PDF)