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Energetische Sanierung als Motor für die europäische Wirtschaft

Als „win-win Option“ für die EU-Wirtschaft sieht die Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Centre – JRC) die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden in Europa. In der vergangenen Mittwoch veröffentlichten Studie „Energy Renovation: The Trump Card for the New Start for Europe“ fordert die JRC daher ein Sanierungskonzept, um den energieineffizienten Gebäudebestand innerhalb der EU stufenweise abzubauen. Die JCR kommt in dem Report zu dem Schluss, dass EU-weite energetische Sanierungsmaßnahmen nicht nur maßgeblich für die Erreichung der „Europa-2020-Ziele“ sind, sondern auch deutlich positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und das wirtschaftliche Wachstum insgesamt haben werden.

Mit knapp 40 Prozent im Jahr 2012 sei der Gebäudebestand der größte Energieverbraucher in Europa und damit verantwortlich für insgesamt 38 Prozent des EU-weiten CO2-Ausstoßes. Regional zugeschnittene Maßnahmen im Hinblick auf die energetische Sanierung seien daher unumgänglich, nicht zuletzt auch um die Lebensqualität der Bewohner zu steigern.

Eine Einschätzung, die die AGPU teilt und unterstützt. Nicht zuletzt deshalb fordern wir auf nationaler Ebene bereits seit längerem eine steuerliche Förderung, um Sanierungsmaßnahmen umgehend auszulösen.

EU-Gipfel beschließt Klimaziele bis 2030: 27% mehr Energieeffizienz

In der vergangenen Woche wurden in Brüssel die Klimaziele bis 2030 verabschiedet. Neben 40% weniger CO2-Ausstoß gegenüber 1990 und den Ausbau von erneuerbaren Energien auf einen Anteil von 27% einigten sich die Politiker beim Energiesparen auf eine neue Zielmarke von 27%. Ursprünglich hatte die Bundesregierung 30% mehr Energieeffizienz gefordert. Angela Merkel zeigt sich laut Medienberichten zufrieden, da eine europäische Einigung die notwendige Voraussetzung für einen erfolgreichen Weltklimagipfel 2015 in Paris ist und nationale Ziele weit strenger seien als die neuen EU-Vorgaben. Deutschland hätte sich demnach höhere Ziele vorstellen können, so die Bundeskanzlerin.

Auch die AGPU wird ihre Bestrebungen nach mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz weiter fortsetzen, denn für die PVC-Branche – besonders für das Kunststofffenster und weitere Produkte zur Isolierung – ergeben sich aus der Energiewende große Potenziale. „Der Hebel zum Erreichen der Energiesparziele ist im Segment des Verbrauchs in Gebäuden am größten“, so AGPU-Geschäftsführer Thomas Hülsmann. Insgesamt entfallen rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf diesen Bereich und können bereits heute mit vorhandenen Technologien und Produkten erreicht werden. Hier spielen Produkte aus dem Werkstoff PVC eine wichtige Rolle.

Am Beispiel des Bottroper Projekts InnovationCity Ruhr wird das Einsparpotenzial durch die energetische Sanierung von Gebäuden besonders deutlich. In den sogenannten Zukunftshäusern sind unter anderem PVC-Fenster im Passivhausstandard und andere PVC-Produkte wie Kabelkanäle und Isolierfolien für Rohre verbaut.